Von Franz (Fotosw) – Mit dem Fahrrad umrunde ich mal wieder den Phoenixsee auf der Suche nach den Haubentauchern, die ich im vergangenen Jahr mit ihren Jungtieren fotografiert habe und von denen ich hoffe, dass sie in der Balz sind. Sie schwimmen aber in der Mitte des Sees, für schöne Fotos zu weit entfernt. Aber das Glück ist mir hold, am östlichen Nordufer entdecke ich ein jungen Falken auf einer der Laternen, die entlang des Radweges stehen. Er scannt die Böschung nach Fressbarem ab und lässt sich weder durch mich, noch durch Fahrradfahrer stören. Dann fliegt er zum nächsten Laternenpfahl, lässt sich dort nieder und beobachtet wieder die Böschung. Aber auch dort nichts verwertbares. Weiterflug zu einem Baum. Er sitzt auf einem relativ zarten Ast, der im Wind ziemlich schaukelt, aber der Turmfalke macht die Bewegung mit und hält seinen Blick starr auf den Hang gerichtet. In einem schönen Gleitflug zieht er am Hang entlang weiter, lässt sich kurz nieder, vertilgt ein kleines Insekt und fliegt zu den Baumstelen am östlichen Spielplatz. So lang und auch so nah konnte ich einen Turmfalken noch nicht beobachten. Beeindruckend!
Ein Balztanz wie ein Torjubel
Etwas weiter entdecke ich dann doch noch „meine“ Haubentaucher. Sie bauen gerade an ihrem Nest zwischen zwei der kleinen Inseln am Nordufer des Sees. Leider nur durch den hohen Schilfgürtel am Ufer zu beobachten. Ausdauernd werden Zweige und weicheres Nistmaterial herangeschleppt und in den Bau eingearbeitet. Zwischendurch muss man sich aber der Zuneigung des Partners mit einem Balztanz versichern. Sie schwimmen schnell auf einander zu, mit schnellen Paddelbewegungen richten sie sich aus dem Wasser auf und tanzen voreinander. Das Männchen präsentiert dabei sein Nistmaterial. Nach ein paar Sekunden stossen sie mit ihrer Brust zusammen, fast wie Fussballer bei einem Torjubel. Dann wird der Nestbau fortgesetzt. Nach einigen Minuten lässt sich das Weibchen (vermutlich!) auf dem noch unfertigen Nest mit weit vorgestrecktem Hals nieder und zeigt ihre Paarungsbereitschaft. Aber noch scheint das Männchen nicht so weit zu sein. Der Nestbau geht weiter, ein weiterer Balztanz folgt. Dann schwimmen sie auseinander und suchen getrennt nach Nahrung. Das Haubentaucherpärchen werde ich wohl noch häufiger besuchen, vielleicht begegnet mir der „Turmfalke vom Phoenixsee“ ja auch wieder.