Ich kann mich nur wundern!

Von Franz (Fotos) – „Ich kann mich nur wundern!“ Diesen bemerkenswerten Satz prägte vor etwa dreißig Jahren der Chef vom Dienst der Westfälischen Rundschau, als ein Kollege und ich mit einem Wunsch an ihn herantraten, für den er überhaupt kein Verständnis aufbringen wollte. Damit muss man leben, mir hat sich allerdings dieser Spruch ins Gedächtnis eingebrannt und jetzt krame ich ihn wieder hervor, nur in ganz anderen Zusammenhängen. Ich wundere mich immer wieder über die schönen Erlebnisse in der Natur, jetzt zum Beispiel in Nordholland bei Egmond aan Zee.

Kleine Flitzer

Wer im Winter an der Nordseeküste spazieren geht, kann die niedlichen kleinen Sanderlinge am Strand hin- und herflitzen sehen. Der Langstreckenzieher kommt aus dem arktischen Norden zu uns zum Überwintern. Die niedlichen Vögel suchen entlang des Spülsaums nach Würmern und Krebsen und sind dabei in kleinen Gruppen unterwegs. Mit trippelnden Schritten läuft der Sanderling vor den auflaufenden Wellen vor und zurück. Wer hat sich nur wieder dieses kleine Wunder ausgedacht? Einzigartig sind die deutlich größeren Austernfischer mit ihren roten Schnäbeln, Augen und Beinen und dem kontrastreich schwarz und weiß gefärbten Gefieder. Der lange Schnabel ist bestens dafür geeignet,  um im Schlick nach Würmern zu stochern. Am Meer lassen sich wunderbar Vögel im Flug fotografieren. Die Möwen gleiten gegen den Wind an den Dünen entlang über dem Strand. Eine Dohle zeigt ebenfalls ihre Flugkünste.

Das Essbesteck immer dabei

Im strömenden Regen laufe ich zu einem kleinen See im wunderschönen Dünengebiet nördlich von Egmond. Über mir erklingt der Gesang der Heidelerchen. Auch bei Wind und Regen steigen sie hoch in den Himmel auf und trällern ihre abwechslungsreichen Strophen. Für schöne Fotos viel zu hoch. Am Boden grasen halbwilde Konikpferde.  Am See steht glücklicherweise eine Beobachtungshütte, so kann ich meine Kamera herausholen und Löffelenten fotografieren. Sie filtern mit ihrem breiten Schnabel, ihr „Essbesteck“, das Wasser auf der Suche nach Wasserflöhen, Insektenlarven, Kaulquappen und Laich. Ja, am Meer kann man als Vogelbeobachter richtig Spaß haben.

Ich kann mich nur wundern!

In den heimischen Gefilden fühle ich mich als „Vogelknipser“ allerdings auch sehr wohl. Auf und am Phoenixsee haben gerade einige Raritäten überwintert. Die Moorente, die Bergenten und die Schellenten sind aber wieder in ihr Brutgebiet gezogen. Ob die Bartmeise noch im Schilfgürtel nach Futter sucht, muss noch geklärt werden. Für meine Fotoleidenschaft bleibt noch eine Tafelente, die ihr Gefieder mit wilden Flügelschlägen pflegt. Ein Turmfalke lauert über dem Uferweg auf einem Baum und schaukelt auf seinem dünnen Ansitzzweig. Schön, dass er keine Scheu zeigt. Auf dem großen Teich im Rombergpark halten sich gerade vier Mandarinenten auf. Ein Pärchen sitzt über dem Wasser auf einem Ast und macht eine Mittagspause. Viel Farbe für die Speicherplatte. Ich kann mich nur wundern!

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*
Website