Ruhe und Frieden, bitte überall auf der Welt

Von Franz (Fotos) und Michael (Text) Wer so alt ist wie wir, vergisst schnell, wann die letzte gemeinsame Wandertour war: Sie war Ende Mai in diesem Jahr. Uns hat aber nicht die Altersvergesslichkeit ereilt, sondern für diese Spanne sind diverse Malaisen verantwortlich, Rücken, Nacken, Corona zum Ersten, Corona zum Zweiten, Urlaub, dies, das.
Jetzt, Mitte Oktober, starten wir wieder einmal vom Wanderparkplatz in Wenholthausen Richtung Homert-Gipfel. Es ist der erste Frosttag auch in den Niederungen, Reif liegt noch auf der letzten Mahd auf den Wiesen, Graseis, Heu on the rocks. Auf den Ahornblättern am Wegesrand prangt Runzelschorf, wie schwarze Teerflecken. Ein Schlauchpilz ist der Übeltäter, weiß Wikipedia.

„Saufen ist Liebe”

Ein gutes Stück den Wald hinauf lauert der Lauschgeist auf Hörer, ein Ungetüm aus Beton mit riesigen Ohren, für die unzweifelhaft Genscher Modell gestanden haben mag. Die übergroßen Löffel verstärken jedes auch weiter entfernte Geräusch, wenn man sich im Inneren zwei der vier Plastikschläuche an die Ohren hält. Wenig später treffen wir auf ein typisch sauerländisches Bekenntnis: „Saufen ist Liebe“ steht in Orange auf einen verlorenen Bauwagen gesprayt. Vereinzelt stehen Steinpilze im Moos. Meist madig oder alt, in der Blüte ihrer Abnutzungsphase – wie wir. Ein Prachtexemplar landete am Abend doch noch mit einer Schalotte und einem Schuss Sahne in der Pfanne.

Sauerlandblick zugewuchert

Franz drängt weiter zum Gipfel der Homert, zum Sauerlandblick über die Heimat der Hügel. Die Aussicht kann man indes vergessen. Das Gipfelplateau ist verkrautet und zugewuchert, die Fichten schießen in die Höhe. Eine Jagdkanzel gestattet – noch – weite Panoramen.
Der mit Poesie und Kultur gespickte Pfad entlang der Wenne hält übrigens ein Gedicht parat, das auf die Gegenwart passt wie die Faust aufs Auge.
“Das gute Auge“ von Editha Theiler:
„Sag morgens mir ein gutes Wort, bevor Du gehst zuhause fort. Es kann am Tag so viel geschehen, wer weiss, ob wir uns wiedersehen.“
In diesem Ton geht es in einem fort, Tenor: Immer mit dem Schlimmsten rechnen.

Wir stehen zu Israel

Für mehr als 1400 Israelis wurde am Samstag, 7. Oktober, der schlimmste und schrecklichste Alptraum wahr: Hamas-Terroristen überfielen ihre Dörfer und Häuser, folterten und schlachteten und verbrannten Babys, Kinder, Eltern, Greise, einfach jedes menschliche Wesen, das in ihre Hände fiel. Rettungskräfte berichteten später von unfassbar grausamen Szenen. „Ja, Nachrichten gucken ist derzeit der reinste Horror“, meint Franz.
Auf Grund unserer Vergangenheit erinnern wir noch mal dringend daran: Wir Deutsche stehen zum Existenz- und Selbstverteidigungsrecht Israels, gerade heute ohne Wenn und ohne Aber. Diese Erinnerung ist umso dringlicher, als dieses Massaker ein Lackmustest für Tausende in Deutschland lebende migrantische Asylbewerber und muslimische Deutsche war. Statt Solidaritätsdemonstrationen FÜR Israel beherrscht anti-israelischer Mob die deutschen Straßen, jüdische Häuser werden mit dem Davidstern markiert, in Berlin musste das Holocaust-Denkmal von der Polizei vor muslimischen Randalierern geschützt werden. Das Ausmaß an muslimisch geprägtem Judenhass in Deutschland ist einfach entsetzlich.

Antisemitismus bis in die Medien

Latenter Antisemitismus – oder ist es einfach nur Dummheit? – wirkt auch in den öffentlich-rechtlichen Medien. Der Deutschlandfunk, und nicht nur er, haute unmittelbar nach der Explosion am Al-Ahli-Arab-Krankenhaus im Gazastreifen die Meldung raus, israelischer Angriff tötet 500 Menschen. Astreine Hamas-Propaganda. Wir haben bewiesen, dass die Explosion nicht auf einen israelischen Angriff zurückzuführen ist, sagt der israelische Botschafter Ron Prosor später in einem Phoenix-Interview. Die Antwort des arroganten Moderators („Das sagen Sie, Hamas sieht das eben anders“) lässt einen am gesunden Menschenverstand zweifeln. Zynisch könnte man sagen, ja klar, Bekennerschreiben der RAF in den 70er Jahren waren auch seriöse Quellen, die man als Journalist sofort ungeprüft veröffentlichen  kann.

Massives Qualitätsproblem

Dabei hatten zu diesem Zeitpunkt unabhängige Blogger, X-User (Twitter) und Militärexperten im Netz längst durch Open-Source-Intelligence (Informationsgewinnung aus offenen Quellen), Bilder, Analysen und Videos dargelegt, dass es ein missglückter Raketenangriff des islamischen Dschihad aus dem Gazastreifen war, der neben das Krankenhaus stürzte. Recherchieren und aufklären ist grundlegende Pflicht, die eigentlich Journalisten erledigen sollten. Der deutsche Öffentlich-Rechtliche Rundfunk hat ein massives Qualitätsproblem.
Scheiße, Franz und ich laufen hier im Sauerland durch eine wunderschöne Landschaft, in Israel fordert der sinnlose Hamas-Terror Opfer auf beiden Seiten; hier herrschen Ruhe und Frieden, warum kann das bitte nicht überall so sein?
Vorhang zu und alle Fragen offen.

 

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