Hierhin, hierhin!

Von Franz (Fotos) – „Hierhin, hierhin“ schallt es im Wald. Auch wenn der Ruf einer Hundebesitzerin eigentlich ihrem Elo-Hund gilt und sie ihm mit durchdringender Stimme Manieren beibringen will, sind wir ihm gern gefolgt. Zwei Schlenderer, ein Gedanke und dieser Gedanke führt uns wieder einmal in die Haard zwischen Datteln, Oer-Erkenschwick und Haltern. Die Haard ist bei Insidern und vielleicht auch Outsidern weithin bekannt für ihre schönen Wanderwege. So schön, dass wenn es sie nicht schon gäbe, sie unbedingt erfunden werden müssten. Zu ihnen gehört der Hohe-Mark-Steig von Olfen nach Wesel, auf dem wir vom Stimberg zu den ehemaligen Fischteichen Ahsen schlendern.

Schöner Wandertag

Wir starten am Stimberg-Park. Der Ginster blüht, die Bäume und Sträucher leuchten im intensiven Frühlingsgrün und über uns die wärmende Sonne. Besser kann ein Wandertag nicht beginnen. Schon bald erreichen wir die Quarzitfelsen unterhalb des Stimberg. Eindrucksvoll die Felsformation des Teufelsstein mit seiner knolligen Struktur. Wenig später sehen wir große weiß angemalte Buchenstämme. Das Weiß soll einen Sonnenbrand verhindern. Die Buchen sehen aber leider trotzdem nicht mehr gesund aus. Schichtpilze in großen Wunden am Stamm lassen vermuten, dass die imposanten Buchen nicht mehr lange leben werden. Ein Trauerspiel.

Tunnelartige Pfade am Gernebachtal

Über schöne Pfade wandern wir zu den ehemaligen Fischteichen Ahsen, die schon seit den 1970er Jahren nicht mehr existieren, da die Gernequelle, die die Teiche mit Frischwasser versorgt hat, wegen des nach Norden ziehenden Bergbaus versiegt ist. Die Fischteiche sind langsam verschwunden, dafür sind aber schöne Offenland- und Grünlandstrukturen entstanden. Tierische Landschaftspfleger, wie die Aubracs-Rinder, sorgen jetzt dafür, dass die offene Landschaft nicht verbuscht. Wir laufen durch das Gernebachtal über tunnelartige Pfade zurück, staunen über in verschiedenen Farben blühende Akelei am Wegesrand und über fächerförmig abstehende Rinde an einer Kiefer. Ein junger Rehbock wundert sich über die zwei langen Gestalten, die ruhig in einiger Entfernung verharren und ihn mit einem komischen Apparat vor dem Auge anvisieren. Ja, die Haard hat einiges zu bieten, vor allem wunderbare Wanderwege. Ein versehentliches Abweichen von der geplanten Route, eine tolle Alternative findet sich immer, ist deshalb vollkommen „wurscht“.

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