Von Franz (Fotos) – Seit drei Wochen suche ich die Bartmeise am Phoenixsee, die von mehreren Ornithologen und Fotografen gemeldet wurde. Bin ich jetzt ein hoffnungsloser Fall? Am Samstag schaue ich mal wieder kurz nach Sonnenaufgang am See vorbei und steuere diesmal direkt den Schilfgürtel am nördlichen Ufer an. Zwischendurch noch schnell ein paar Aufnahmen des schönen Morgenlichts. Und dann sehe ich mehrere Fotograf/-innen auf dem Uferweg stehen und mit langen Brennweiten ins Schilf zielen. Da muss die Bartmeise sein. Ich schraube schnell mein Teleobjektiv auf und siehe da, die Bartmeise futtert fotogen Samen von den Rispen des Schilfs. Immer wieder schaut sie zu uns rüber, genießt aber total entspannt ihr Frühstück. Das weiche gelbliche Licht des frühen Morgens liegt über dem begehrten Fotomotiv. Besser geht es kaum noch und ich kann mein Glück kaum fassen.
Haubentaucher übernimmt sich
Dann zieht sie sich in den Schilfgürtel zurück und ich laufe weiter zum südöstlichen Ufer. Vielleicht lässt sich die Rohrdommel ja noch einmal blicken. Den Gefallen tut sie mir und den anderen Fotografen, die wegen der besseren Perspektive auf einem Aussichtssteg liegen, nicht. Dafür zeigt sich die Moorente wieder. Zunächst in einem Pulk von Tafelenten schlafend (nur an ihrem weißen Hinterteil erkennbar), dann ein wenig auf und ab schwimmend. Auch die „ziemlich besten Freundinnen“, die Schellenten, können wieder auf die Speicherplatte gebannt werden. Ein Haubentaucher übernimmt sich mit einem kleineren Hecht, der aber für ihren „Schlund“ deutlich zu groß ist und nicht verschluckt werden kann. Sie gibt schließlich auf und überlässt den Hecht einem Kormoran.
Spektakulärer Kampf
Blesshühner sind an sich ja relativ unscheinbare Rallenvögel. Aber wenn die Männchen wegen einer Herzensdame in Streit geraten, kämpfen sie spektakulär mit ihren Lappenfüßen und drücken den „Gegner“ nach hinten ins Wasser. So geht das eine Weile hin und her, bis der Streit entschieden ist. Eine Schar Kanadagänse fliegt ein und landet auf dem Eis. Zwei Kormorane schwimmen fotogen aneinander vorbei, was aussieht wie ein Doppelkopf und besonders gut aussieht, wenn man knapp über die Wasseroberfläche fotografiert und sich der Hintergrund in Unschärfe auflöst.