Alpakas und ein paar schöne Pfade

Von Franz (Fotos) und Michael (Text) – Jau, Franz ist schon da! Also keine Quarantäne, weil es in seinem Umfeld einen Corona-Test gegeben hat. Damit sind wir beim bestimmenden Thema, das uns schon seit einem Jahr wie Scheiße am Absatz klebt; wohin Du auch gehst, Du hast sie am Fuß und es stinkt einem, weil es mit dem Impfen in Deutschland einfach nicht vorangeht.
In Israel sind sie bald durch mit dem Impfen und es liegt vielleicht auch an der unkonventionellen Art und Weise, wie dort die schützende Dosis gesetzt wird. Beispielsweise in Bars, wo die Doktores die Zecher an der Theke um einen freien Oberarm bitten und das Zeug reinpusten.

Impfen mit Blasrohr: Dactari-Style!

Nils Minkmar, ein äußerst kluger Feuilletonist, hat analog dazu auf Twitter einen sehr praktischen (unernsten) Vorschlag gemacht. Ärzte verimpfen Astra Zenica, Moderna, Biontech oder meinetwegen auch Sputnik V wie einst Dr. Marsh Tracy in freier Wildbahn mit dem Blasrohr: Dactari-Style!
Ach so. Ansonsten sind wir in Wennigloh, zwischen Sundern und Arnsberg und hier waren wir noch nie. Ausgangs des Ortes – oder eingangs, je nachdem, von welcher Seite man kommt, befindet sich ein Gehege mit Alpakas und von dort starten wir unsere Tour in der milden Morgensonne, nachdem die Frostanzeige im Wagen mehrfach gebimmelt hat.

Der See als blauer Splitter

Oben auf der ersten Anhöhe, dem Heckenberg (über 400 m hoch) wenden wir uns auf Anweisung des Reiseleiters (Franz) nach rechts  in wegloses Gelände (wie fast immer). Liegt es an Wildschweinen, die den Grund aufgeworfen haben, oder wurde nur schlampig gerodet? Hinter einem der zahlreichen Hügel taucht dann Langscheid am gegenüberliegenden Kamm auf. Auf dem Scheitelpunkt der Erhebung sieht man sogar den Sorpesee als blauen Splitter in der Landschaft liegen, eingefasst von seiner Sperrmauer bei Langscheid.

„Ein schöner Kammweg”

Franz hat ein paar sehr schöne Pfade in die Tour eingestreut, und so schlendern wir in der Morgenwärme in Richtung Arnsberg. „Mann, ist das ein schöner Kammweg“, sagt er. Der Wald ist indes so licht, weil unbelaubt, dass man auch noch etwas weiter sehen kann. Südlich von Arnsberg streifen wir die Ehmsen-Hütte, benannt nach dem Begründer des Sauerländischen Gebirgsvereins SGV. Ernst Ehmsen (1833-1893) hat seinerzeit die Markierung von Wanderwegen angeregt und Werbung dafür gemacht; heute würde man sagen: Marketing. Wir sehen den Forstmeister der damaligen Arnsberger Regierung förmlich vor uns, wie er hier sitzt und über neue Strecken sinnt: Wie kann man das Sauerland noch besser vernetzen, also fußläufig?

Tolle Führen

Was man definitiv sagen kann: Seine Nachfahren im SGV, der hier seinen Stammsitz hat, ist das rund um Arnsberg perfekt gelungen. Das sind schon tolle Führen. Kaum fußbreite Wege an abschüssigen Hängen, drunten im Tal brummt das geschäftige Arnsberg, mäandert die Ruhr. Zu guter Letzt bringt uns ein gewundener Pfad durch Buchen- und Kiefernhaine zurück nach Wennigloh.

 

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