
Von Franz – Wanderungen, die direkt an der Haustür starten sind doch wohl ausgesprochen CO2-neutral. Neutraler geht es gar nicht, zumal Markus auch noch mit dem Fahrrad anreist. Wir freuen uns beide auf eine Tour durch den Dortmunder Süden, die Industriekultur, das satte Grün der Bolmke und des Rombergparks miteinander verknüpft. Wir starten im Pferdebachtal in Hacheney, Hasenglöckchen blühen in voller Pracht. Über der Kleingartenanlage thront der Hoesch-Gasometer als Landmarke. Kaum vorstellbar, dass nach der feindlichen Übernahme durch den damaligen Thyssen-Krupp-Chef Gerhard Cromme 1992, der Hoesch-Schriftzug durch Industriekletterer abgebaut werden sollte. Ich war als Fotojournalist der Westfälischen Rundschau Zeitzeuge. Nach Protesten auch in der WR wurden die bis dahin schon entfernten Buchstaben glücklicherweise wieder aufgehängt. Es geht hinüber zur stählernen Aussichtskanzel auf der Halde Entenpoth. Der Blick kann leider nur noch in die grüne „Hölle“ schweifen. Aussichtslos!
Als der Himmel über Hörde noch glutrot leuchtete.
Die stählernen und mittlerweile rostigen Hochofenriesen bewundern wir vom Phoenixplatz. Der Hüttenmann blickt wehmütig auf die Relikte des Hochofenwerks, dass 1998 während der Stahlkrise aufgegeben wurde. Phoenix des Lumieres zeigt gerade eine digitale Ausstellung über das Reich der Pharaonen in der Phoenix-Halle. Wir schauen hinauf zur Gichtgasleitung und den Skywalk zu den Hochöfen. An einer Führung sollten wir unbedingt mal wieder teilnehmen. Vorbei an der Bergmann-Brauerei geht es hinunter zum Viadukt, über den jahrzehntelang Bahnen mit glühender Schlacke der Hermannshütte und der Hochöfen fuhren, die dann auf der Halde Hympendahl abgelagert wurden. Ein gigantisches Schauspiel, wenn dann in der Nacht der Himmel über Hörde glutrot leuchtete.
Wohlwollend mit dem Flatiron-Building vergleichen
An der renaturierten Emscher schlendern wir wieder bis unterhalb von Phoenix West. Hinter der Firma Nordwest treffen wir auf den viel zu groß geratenen Riegelbau von Materna. Die einzig schöne Perspektive auf diesen „Klotz“ bietet die spitz zulaufende westliche Dreiecksfront, wohlwollend lässt sie sich mit dem berühmten Flatiron-Building (Bügeleisen) in New York vergleichen. Wir überqueren die B54 und die Ardeystraße und treffen auf die gerade renovierte Finnenbahn. Natürlich testen wir das mit Rindenmulch gepolsterte Geläuf und sind überrascht, dass die Schritte doch nicht so angenehm, wie erhofft, abgefedert werden. Durch die Bolmke und die Kleingartenanlage Zur Quelle ziehen wir hinauf zum Schultenhof. Eine Kaffeepause in dem von der AWO betriebenem integrativen, ökogischen Projekt ist Pflicht. In den Außenbuchten sonnen sich die Strohschweine, jeden Tag gibt es eine frische Einstreu, Futter aus eigenem Anbau und Streicheleinheiten von den Mitarbeitenden mit Behinderung. Der Rombergpark mit Torhaus, einer endlich neu angelegten Aussichtsplattform und mit der Bogenbrücke ist das nächste Ziel, bevor wir den schönen Stadtspaziergang mit Industriekultur und viel Grün durch das Pferdebachtal beenden. Richtig zufrieden geht es nach Hause. Mit unserer (Aus-)Atemluft haben wir zwar CO2 produziert, erfreulicherweise aber nur einen sehr geringen Teil im großen Kohlendioxidkreislauf unserer Erde.
- Im Pferdebachtal
- Hasenglöckchen
- Gasometer
- Halde Entenpoth ohne Aussicht
- Grün…
- …vor dem Hüttenmann
- Rechts die Phoenixhalle
- Skywalk auf der Gichtgasleitung
- Bergmann-Brauerei
- Ehemalige Gichtgasleitung
- Viadukt der Schlackenbahn
- An der Emscher
- Renaturierte Emscher
- Himmelsleiter
- Materna-Gebäude
- Finnenbahn
- Test der Finnenbahn
- Sperrung in der Bolmke
- Interessanter Zaun im KGV Zur Quelle
- Am Wald entlang…
- …zum Schultenhof
- Halbwegs glückliche Schweine
- Eintauchen in die Bolmke
- Lichter Buchen- und Eichenwald
- Knorriger Ahorn
- Torhaus Rombergpark
- Neue Aussichtsplattform
- Bogenbrücke
- Großer Teich
- Hohe und schlanke Buchen