Es wird gebalzt

von Franz (Fotos) – Manchmal hat man schon im heimischen Garten Glück und kann eine schöne Szene mit Vögeln fotografieren. Auf unserem großen Lebensbaum sitzen eine Amsel und ein Rotkehlchen ziemlich dicht beieinander und trällern abwechselnd ihre Melodie in die Abendstimmung. Warum stimmen die Beiden sich so aufeinander ab? Fragen über Fragen. Vielleicht ist die Lösung ganz einfach. Weil sie es können!

Singflug

Neulich bei einer Wanderung südlich von Lüdenscheid rund um das Naturschutzgebiet Stilleking hören wir von den eingezäunten Wiesen ein vielstimmiges Gezwitscher. Ein erster Verdacht: Feldlerchen unterhalten sich. Kurz darauf steigt auch schon eine Lerche in den Himmel auf und lässt ihren rollenden und trillernden Gesang ertönen. Die Männchen, die auf weitläufigen Wiesen und Feldern keine Singwarten vorfinden, markieren mit dem Singflug ihr Revier und lassen uns auf eine so schöne Weise daran teilhaben. Mit dem Fernglas entdecken wir weit entfernt Vögel, die wir im ersten Moment als Neuntöter identifizieren. Zuhause stellt sich mit Hilfe von Fotos heraus, dass wir Steinschmätzer gesichtet haben,  die sehr wahrscheinlich auf dem Stilleking eine Rast im Durchzug eingelegt haben. Am nächsten Tag bin ich noch einmal hingefahren. Ich wollte mit längerem Tele schönere Fotos „schießen“. Gesehen habe ich aber nur noch ein Exemplar, dass sich dafür aber recht fotogen auf Zaunpfählen niedergelassen hat. Einen der sehr scheuen Wiesenpieper habe ich auch noch fotografieren können und zu meinem großen Glück die Feldlerchen im Singflug.

Liebesgeklapper

Auf den Zinnen des Wasserschlosses Heessen in Hamm haben sich fünf Storchenpaare ihre Nester gebaut. Spektakulär, wenn man bedenkt, dass sich in den vergangenen Jahren immer nur ein Storchenpaar für das Schloss als Wohnstätte entschieden hat. Für die vielen Spaziergänger in den Lippeauen ist das jedenfalls ein intensives Erlebnis. Die Störche schrauben sich mit ihrer großen Spannweite in den Himmel, dann gleiten sie im Landeanflug über uns hinweg und landen auf dem Nest. Es folgt ein lautes Begrüßungsgeklapper vom „Klapperstorch“.

Lange Hälse und ein Herz

Ein „Liebesritual“ kann man auch bei Schwanenpaaren z.B. an der Kiebitzwiese in Fröndenberg beobachten. Der Schwanenmann verjagt groß aufgeplustert männliche Rivalen und kehrt sofort zu seiner „Angebeteten“ zurück. Jetzt beginnt ein romantisches Zeremoniell. Die Beiden kuscheln ihre langen Hälse aneinander, drehen die Köpfe synchron und bilden zum Schluss mit Kopf und Hals ein Herz. Ist das nicht ergreifend? Seit einigen Jahren nutzen Uferschwalben die Spundwände am Ruhrwehr in der Nähe der Kiebitzwiese. Sie sind in den vergangenen Tagen aus ihrem Winterquartier zurückgekehrt und fliegen im großen Schwarm über der Ruhr. Dann stoßen alle plötzlich herab und fliegen die Löcher in der Spundwand an. So können sie sich den aufwändigen Höhlenbau in Uferböschungen für ihr Nest ersparen. Aber auch hier gilt es, schnell zu sein und eines der Löcher zu besetzen. Die Natur hat einige Kuriositäten zu bieten!

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