Im Blütenmeer

Von Franz (Fotos) – Welch eine schöne Überraschung! Vor zwei Jahren haben wir uns zuletzt bei einem Jubiläumstreffen zu unserem 40jährigen Zweiten Staatsexamen getroffen. Nun erreicht mich eine SMS von Theo mit einer Einladung zu einer Wanderung in Stromberg bei Oelde. Noch nie von gehört. Dabei ist dieses kleine Städtchen für die Stromberger Pflaume g.U. bekannt. Was g.U. bedeutet hat übrigens Armin, der dritte Wanderer, messerscharf geschlossen. Es steht für einen geschützten Ursprung. Die Stromberger Pflaume darf also nur so benannt werden, wenn sie rund um Stromberg „groß“ geworden ist.

Unkonzentriert

Wir haben am Freitag die Wanderung https://www.stromberger-pflaume.de/wanderweg/ unter unsere Sohlen genommen, in der Hoffnung, dass die Pflaumenbäume gerade in voller Blüte stehen. Von der „Abbruchkante“ am Burgberg hat man einen herrlichen Blick Richtung Süden. Unten leuchten die Pflaumenbäume tatsächlich in sattem Weiß. Glück gehabt! Zunächst gilt es aber den Burgberg mit dem Mallinckrodthaus (11. Jahrhundert), dem ältesten Burgmannshaus Westfalens, zu erkunden. Nachdem 1316 ein Brand die ursprüngliche Burgkapelle zerstört hat, das Kruzifix aber gerettet werden konnte, finden jetzt regelmäßige Wallfahrten zur Kreuzkirche aus dem 12. Jahrhundert statt. Dann laufen wir durch das Tor und entlang der Burgmauer hinunter ins Gaßbachtal. Am Freibad hätten wir links abbiegen müssen. Wir haben uns aber sehr viel zu erzählen und sind deshalb unkonzentriert bei der Wegefindung. Macht nichts. Ein freundlicher älterer „Ureinwohner“ erklärt den Weg, der uns nicht ganz legal seitlich an einem Firmengelände vorbei führt.

Blühende Landschaft

Es geht immer wieder an großen Pflaumenbaumplantagen entlang und wir genießen den prächtigen Anblick der leicht grünlich schimmernden Blüten unter blauem Himmel. Schade nur, dass große Teile des Wanderweges auf asphaltierten Wegen und sogar Straßen verlaufen. Wir hätten uns mehr schöne Pfade wie zu Beginn der Tour gewünscht. Für mich hat diese Landschaft aber doch ihren Reiz, weil ich ja ansonsten mehr im „dunklen“ Sauerland unterwegs bin und eine so offene Landschaft dort selten zu finden ist. Oberhalb der Lambertuskirche mit Blick über ein Getreidefeld und blühende Pflaumenbäume nehmen wir unser zweites Frühstück ein. Coronogerecht auf zwei weit auseinander stehenden Bänken. Ein Großer Fuchs (Falter) gesellt sich zu uns und lässt sich fotogen auf Blüten des Weißdorns nieder.

Dreistigkeit eines Fleischfabrikanten

Nun geht es leicht bergan und wir erreichen bald darauf einen Aussichtsturm mit Blick bis zum Teutoburger Wald und Rheda-Wiedenbrück. Dort stehen die großen Gebäude vom Fleischfabrikanten Tönnies. Wir können nur den Kopf schütteln über die Dreistigkeit der „Fleischbarone“, die Stadt wegen der Schließung der Fabrik zu Beginn der Coronakrise verklagen zu wollen. Genug der kritischen Gedanken, schnell lassen wir uns wieder von der Luftigkeit der Landschaft und der Blütenpracht beeindrucken. Der Weg führt uns schön am Pflaumenhof Stemich vorbei. Am Ortsrand von Stromberg stellen wir erstaunt fest, dass wir schon wieder eine Abzweigung des Pflaumenwanderweges verpasst haben. Wir sind aber noch nicht ausgepowert und nehmen die vergessene Schleife noch unter unsere Hufe. Wir haben den Eindruck, dass die Planer des Wanderweges eine Begehung im Urzeigersinn vorziehen. Jedenfalls kommen uns viele Wanderer entgegen und wir vermissen in unserer Richtung einige Wanderzeichen. Wir wollen aber nicht ausschließen, dass wir etwas zu unkonzentriert bei der Wegefindung sind.

Fazit: Bei der Pflaumenblüte und der Pflaumenernte macht die Wanderung trotz der vielen Asphaltpassagen Spaß. Zu anderen Zeiten würden wir den Weg wohl nicht gehen.

 

 

4 Kommentare zu “Im Blütenmeer

  1. Ich musste den Weg heute gleich noch einmal mit Ulrike gehen, dieses Mal „richtig“ rum ;} Immer noch schön! Dein Bericht, Franz, ist von leichter Hand passend formuliert. Danke dafür & gerne wieder zur Pflaumenernte! theo

  2. Hallo Franz, hallo Theo und Armin,

    eine gaaanz wunderbare Aktion rund um Stromberg!!!!!! Veryveryvery weldone!

    Wenn B. weiter so dermaßen gute Fortschritte macht, bin ich nächstens sehr gerne mit von der Partie.

    In diesem Sinne: weiter so, Schlenderers!

    Mit besten Grüßen
    H.

    • Hallo Helmut,
      ja, die Aktion hatte schon Klasse. So viele Blüten von Pflaume, Kirsche, Apfel und Weißdorn sieht man schließlich selten. Beim nächsten Mal solltest du unbedingt dabei sein.
      Herzliche Grüße
      Franz

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