Strand und Dünen

Von Franz (Fotos) – Nach dem Sturm ist vor dem Sturm. So kann ich den Kurzurlaub in Egmond aan Zee in Nordholland beschreiben.  Die Sturmtiefserie mit „Ylenia“,“Zeynep“ und „Antonia“ haben wir gerade hinter uns. Der Mittwoch bringt einen wunderbaren Sonnentag mit etwas weniger Wind und leicht höheren Temperaturen. Wir laufen von Egmond nach Bergen aan Zee am Strand entlang. An einigen Strandabschnitten ist ein Zugang kaum möglich, die hohen Wellen haben eine zwei Meter hohe „Steilküste“ erschaffen. Mit Radladern werden die Hauptzugänge an den Strandcafes zugänglich gemacht. Es gibt noch reichlich für den Küstenschutz zu tun.

Ein sehr seltenes Fotomotiv

Wir genießen allerdings den Sonnentag und „schlendern“ mit Rückenwind Richtung Bergen. An mehreren Stellen im Spülsaum der Wellen liegen hunderte Seesterne. Sie werden die Ebbe wohl nicht überleben, bieten aber ein „schauriges“ Fotomotiv. Muscheln, Seesterne und kleine Hölzer versammeln sich zu einem Stillleben. Näher an Bergen haben die vergangenen Stürme an den Ausläufern der Dünen „geknabbert“. Kurz vor Bergen ruht sich ein sehr seltener Tordalk im Spülsaum aus. Tordalke sind eigentlich im Nordatlantik mit Verbreitungsschwerpunkt Island heimisch. Auf Helgoland kommen einige Brutpaare vor. Super, schon wieder eine neue Vogelart kennengelernt. Im Strandcafe „Blonde“ genießen wir halbwegs windgeschützt eine „verwarmte Schokolade“ (niederländisch) und im Ort an einem Fischstand Kibbelinge und Muscheln. Immer wieder lecker. Das wissen auch die Dohlen, die aufmerksam abwarten, ob etwas für sie abfällt.

Wahnsinnssonnenuntergang

Zurück geht es durch die herrliche Dünenlandschaft.  Es gibt kaum reizvollere Wanderwege als im nordholländischen Dünenreservat zwischen Schoorl im Norden und Wijk aan Zee im Süden. Die Wege und Pfade schlängeln sich durch das abwechslungsreiche Dünengebiet. Konikpferde und Heckrinder fühlen sich hier wohl. Immer wieder laufe ich an schönen Tümpeln vorbei, die durch jede Menge Regen in den letzten Wochen in den Senken entstanden sind. Kurz vor Egmond führt der Wanderweg durch eine „Schrebergartenanlage“ in den Dünen. Die Holländer nutzen aber auch noch die kleinsten Flächen, um ihr Gemüse anzubauen. Manche der Gärten sind „abgesoffen“ und warten auf die wärmende Sonne. Die schöne Wanderung findet ein würdiges Ende am weißen Leuchtturm von Egmond. Am Abend kündigt sich ein neues Tief mit einer riesigen Wolkenwand an, durch die die untergehende Sonne am unteren Rand knapp über dem Meer einen orangeroten Streifen zaubert.

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