Schlauer Eichelhäher und mehr

Von Franz (Fotos) – Schon länger bin ich nicht mehr auf vogelkundlichen Pfaden gewandelt, was nicht heißt, dass ich die Kamera nicht doch z.B. im heimischen Garten eingesetzt habe. Von der Terrasse beobachte ich einen Eichelhäher, der laut krächzend in einem Apfelbaum eines Nachbarn sitzt. Dann fliegt er einige Äste höher, wo noch ein einsamer Apfel hängt. Den will er haben. Kopfüber versucht er, den Apfel mit seinem Schnabel zu greifen. Das klappt schon mal nicht. Aber so ein Eichelhäher, er gehört zur Familie der Rabenvögel, ist ja schlau. Wieder kopfüber packt er sich nun den Stiel des Apfels, dreht ihn geschickt vom Ast, richtet sich mit dem Stiel und dran hängendem Apfel im Schnabel auf und lässt seine Mahlzeit zu Boden fallen. Hier kann er sich viel besser drüber hermachen. Hochachtung vor so viel praktischer Intelligenz!

Strahlendes Glück

In unserem Garten stehen drei Vogeltränken, die ich immer wieder mit kühlem Wasser nachfülle. Rotkehlchen, Blau- und Kohlmeisen und Mönchsgrasmücken lieben an warmen Tagen ein erfrischendes Bad in den kleinen „Pools“. Wer genau hinschaut, kann das Glück, das sie empfinden, in ihren kleinen Vogelgesichtern erkennen. Manchmal warten sogar Artgenossen im angrenzenden Rosenstrauch auf das Vergnügen. Dann wird geplanscht, untergetaucht und das Gefieder geplustert, als gäbe es kein morgen mehr. Vergnügen pur für die kleinen Gartengäste. Vor Wochen habe ich Amseln fotografiert, die offensichtlich eine zweite Brut aufziehen und immer wieder mit Regenwürmern und Insekten im Schnabel ihr Nest im Eibenbaum anfliegen. Viel Arbeit für die gefiederten Sänger. Hoffentlich ist die Aufzucht gelungen.

Vorbildliche Fischjagd

Zu den Hemmerder Wiesen östlich von Unna fahre ich gern mal in den frühen Abendstunden. Auf Ornitho.de habe ich gelesen, dass ziehende Wespenbussarde gerade häufiger über die Wiesen fliegen. Das will ich sehen. Aber wie so häufig, sehe ich mal wieder nichts, zumindest keine Wespenbussarde. Dafür geraten mir aber Grauschnäpper vor die Linse, die gern auf höheren Ästen sitzen und auf vorbeifliegende Insekten warten. Wie so viele Zugvögel ist der unauffällige Grauschnäpper durch die Ausräumung der Landschaft stark gefährdet. Das Entfernen von Höhlenbäumen führt zu einem Lebensraum- und Brutstättenverlust. Ich fahre weiter zur Kiebitzwiese, wo ein Silberreiher vorbildlich nach kleinen Fischen jagt. Behutsam „schleicht“ er durch den Teich, stößt blitzschnell mit dem Kopf ins Wasser, ergattert einen Fisch und wirft ihn sich gekonnt in den Rachen. Um die Stockenten wuseln vier kleine Waldwasserläufer, auch sie ziehen von hier aus weiter in den Süden. Interessanter Größenvergleich. Auf dem Rückweg laufe ich noch kurz durch die Felder westlich vom Flughafen Dortmund. Ich möchte Steinschmätzer und Braunkehlchen finden. Wieder nichts! Dafür kreisen über mir sehr viele Mauersegler. Einen von ihnen kann ich fotografieren, was gar nicht so einfach ist, da Mauersegler sehr schnell sind und auf der Jagd nach Fluginsekten häufig die Richtung wechseln. „Mein“ Mauersegler ist anscheinend ein erfolgreicher Jäger, denn sein Kehlsack ist schon prall gefüllt.

 

 

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