Rund um Cappenberg

Von Franz (Fotos) – Es sollte eine Wanderung in flachem Terrain werden. Bei der letzten Tour mit immerhin 400 Höhenmetern bei Wetter habe ich doch die fehlende Fitness bemerkt. Flach bis bestenfalls hügelig ist es im Münsterland, folglich haben Markus und ich uns für eine Runde um das Cappenberger Schloss nördlich von Lünen entschieden. Das im 17. Jahrhundert erbaute Schloss und die Stiftskirche (entstanden 1148) bilden einen hervorragenden Startpunkt.

Baumsturz am Gerlingbach.

Wir laufen nördlich in den Cappenberger Wald und schlendern entlang des kurvenreichen Gerlingbachs Richtung Osten. Mehrere Pappeln liegen quer über dem Bach und wir rätseln, was dieses „Massensterben“ ausgelöst hat. Beeindruckend ist dieser Ort mit Moosen und Baumpilzen allemal. Schon bald erreichen wir eine landwirtschaftlich geprägte offene Landschaft, überqueren die Varnhöfeler Straße und lassen die ehemalige Schachtanlage Haus Aden Schacht 7 links liegen. Dann geht es auf einem Naturweg entlang einer Bahnlinie und südlich an Langern vorbei. Hier haben einen schönen Blick auf das auf einem Hügel stehende Schloss.

Wann entstand tierisches Leben an Land?

Am Cappenberger See legen wir eine Pause ein und fragen uns unvermittelt, wann das Leben von Insekten und Tieren an Land begonnen hat. Unser Wissen darüber ist rudimentär und wir beschließen, uns zuhause etwas sachkundiger zu machen. Insekten treten vor ca. 480 Mio. Jahren etwa zeitgleich mit den ersten Landpflanzen auf. 100 Mio. Jahre später gibt es die ersten Fluginsekten, darunter libellenartige mit einer riesigen Flügelspannweite von 70 cm. Zu den frühestens Landtieren, die gehen konnten, gehört ein salamander-ähnliches Tier, dessen bekannte Überreste etwa 370 Mio. Jahre alt sind. Unglaubliche Zeitdimensionen und ein unerschöpfliches Thema! Passend dazu taucht der erste Kleine Fuchs (Schmetterling) dieser gerade beginnenden Saison auf und sonnt sich am Steilhang.

Trompetende Kraniche

Zwei Kilometer weiter hören wir lautes Trompeten von nach Norden ziehenden Kranichen. Der Zug der Kraniche ist immer wieder ein beeindruckendes Naturschauspiel und sie gehören mit bis zu 1,30 m Höhe und 240 Flügelspannweite zu den größten heimischen Vögeln der Jetztzeit. Zielsicher steuern sie ihre Brutgebiete z.B. in Mecklemburg-Vorpommern an. Ganz so zielsicher sind wir kurz vor der Borker Straße nicht. Der Pfad, dem wir vom Doppelbalkenweg nach Norden folgen wollen, wird wenig begangen und ist unter dem Winterlaub nicht so gut zu erkennen. Wir mäandrieren ein wenig durch den Wald und erreichen doch die Borker Straße, an der wir eine kurzes Stück nach Westen entlang laufen. Dann folgen wir dem X1 nach rechts und legen auf einer Bank mit toller Aussicht über die Felder eine Pause ein. Markus hat ein neues Waffeleisen und Waffeln mit Blaubeeren gebacken. Hhmmm, lecker.

Im Cappenberger Forst laufen wir auf dem Drei-Brücken-Weg wieder am Gerlingbach, der sich hier tief eingegraben hat, entlang und erreichen kurz darauf wieder das Schloss Cappenberg. Alles in allem eine schöne Runde mit leicht erhöhtem Asphaltanteil.

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