Rotmilane en masse

Von Franz (Fotos) – Ich übertreibe jetzt einmal maßlos: der Himmel wird fast verdunkelt von der großen Anzahl an Rotmilanen, die über dem Züricher Oberland nach Beute Ausschau halten. Rund 2800 – 3500 Brutpaare gibt es wieder in der Schweiz, dies entspricht rund zehn Prozent des Weltbestandes. In den 1950er-60er Jahren war der Rotmilan schon fast ausgerottet, im Schweizer Jura gab es z.B. nur noch 50 Brutpaare. In den 1970er Jahren begannen sich die Bestände langsam zu erholen. Mittlerweile überwintert sogar etwa die Hälfte der Rotmilane in der Schweiz, die andere Hälfte zieht immer noch auf die Iberische Halbinsel.

Suchtverhalten

Am Lützelsee bei Hombrechtikon oberhalb des Zürichsees habe ich die wunderschön gefärbten Greifvögel en masse gesehen. Der typische Milanruf ist weit zu hören. Mehrere Rotmilane kreisen im Aufwind und halten auf den weiten Wiesenflächen nach ihrem bevorzugten Beutetier, der Feldmaus, Ausschau. Im Naturschutzgebiet am See fliegen sie aber auch schon einmal ziemlich niedrig, so dass ich sie formatfüllend fotografieren kann. Die Suche nach dem großen Greifvogel (Flügelspannweite 175 -195 cm) kann jedenfalls zur Sucht werden. Am 1115 m hohen Bachtel gleiten sie sogar vor alpiner Kulisse im Abendlicht. Grandios!

Ein Kolbenentenpaar

Nach der tollen Woche am Zürichsee haben wir den Urlaub noch um eine Woche am Bodensee in Wasserburg verlängert. Die Kirche und das kleine Schloss auf der Halbinsel bilden eine traumhafte Kulisse. In der Hafenbucht habe ich schon am ersten Abend ein Paar Kolbenenten entdeckt. Jetzt ist es um mich geschehen. Mehrere Male besuche ich die scheuen Wasservögel in der Urlaubswoche. Sie dümpeln unter einem Landungssteg oder säubern ihr Gefieder durch Untertauchen und kräftiges Flügelschlagen im Wasser. Ich setze mich ans Ufer und beobachte die Kolbenenten. Oft sind sie zu weit entfernt für schöne Fotos. Gut, dass es die „aggressiven“ Blesshühner gibt, die ihr vermeintliches Revier verteidigen und mir die Kolbenenten beinahe entgegen treiben. Da ich schon eine ganze Weile am Ufer sitze, lassen sie sich durch mich nicht mehr stören. Bei der Gelegenheit entstehen auch ein paar schöne Fotos einer nahrungssuchenden Bachstelze, die nur ein paar Meter entfernt um mich herumwuselt. Fazit der beiden Urlaubswochen: ich habe nicht viele unterschiedliche Vogelarten fotografiert, aber die Weißstörche und Rotmilane am Lützelsee in der Schweiz und die Kolbenenten am Bodensee sind doch lohnenswerte Fotomotive.

 

 

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