Von Franz (Fotos) – Louis, ein junges Dortmunder Nabu-Mitglied, gerade mal fünfzehn Jahre alt und mit erstaunlichen „seherischen“ Fähigkeiten bei der Vogelbeobachtung ausgestattet, hat mir ein tolles Erlebnis beschert. Ein in unseren Gefilden sehr seltener Sterntaucher tummelt sich gerade auf einem Teich im Revierpark Wischlingen und er hat ihn aufgespürt. „Wow, erst der dritte Nachweis für Dortmund – an einem für die Art eher seltsamen Ort“, so beschreibt Erich, unser Dortmunder Vogelkundler, die außergewöhnliche Beobachtung.
Gelungene Einlage
Der Morgen ist trüb und regnerisch, kein gutes Wetter für die Vogelfotografie. Am Mittag leuchtet aber plötzlich die Sonne durch die dichten grauen Wolken. Schnell die Fotosachen zusammengepackt und ab zum Revierpark. Den Sterntaucher finde ich relativ schnell, da sich ansonsten nur Nil- und Kanadagänse, Graureiher und Kormorane am Teich unterhalb der Eislaufhalle aufhalten. Ich setze mich auf die Halbinsel hinter einige Sträucher und kann so einen großen Bereich des kleinen Sees beobachten. Gerade verschlingt der Sterntaucher einen Fisch. Mahlzeit!!! möchte ich ihm zurufrufen. Immer wieder taucht er in einem eleganten Schwung ab und kommt erst in einigen Metern wieder an die Oberfläche. Ich erfreue mich an der Beobachtung mit Fernglas und Kamera. Dann beginnt er mit der Gefiederpflege, ein sicheres Zeichen, dass ich ihn nicht störe. Ausgiebig planscht er im Wasser, richtet sich auf und schüttelt die Flügel aus. Danke für die gelungene Einlage! Einige Meter weiter dümpelt eine Gruppe Kanadagänse über den spiegelglatten See. Zwei Nilgänse „stehen“ zu meiner Freude auf dem Wasser, jedenfalls sieht es so aus, wenn man einen tiefen Kamerastandpunkt wählt und knapp über die Wasseroberfläche fotografiert. Ein Kormoran landet im Baum über mir. Das sieht nicht ganz so elegant aus.
Königlicher Fischer
Einige Tage zuvor bin ich mal wieder am Phoenixsee. Ich stehe auf der Kulturinsel und suche eigentlich die Kolbenenten. Die machen sich allerdings rar. Dafür landet ein Eisvogel auf den Ufersteinen. Nehme ich natürlich auch gern mit. Schnell fliegt er weiter auf einen stählernen Schaltkasten, stürzt sich pfeilschnell ins Wasser und taucht mit einem Fisch im Schnabel wieder auf. Pure Eleganz und intensive Farben. Bevor er den Fisch auf einem Felsen vertilgt, schlägt er ihn mit schnellen Kopfbewegungen bewusstlos. Erst einmal gesättigt fliegt er über den See davon. Ich suche weiter nach den Kolbenenten, kann sie immer noch nicht finden und laufe bis zum östlichen Besuchersteg. Da fliegt der blaue Pfeil zu meinem Vergnügen schon wieder herbei und lässt sich schön nah auf einem Schilfhalm nieder. Ein königlicher Fischer!