Wie schön ist diese Welt!


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Von Franz (Fotografie) und Michael (Text) – Wir müssen jetzt mal mit der Tür ins Haus fallen: Selten hat uns eine Wanderung vom ersten Schritt an so eingenommen wie die Runde um das Golddorf Oberhenneborn, einem Ortsteil von Schmallenberg.

Womit wir auch schon beim „G“ sind: G wie Golddorf, steht für einen Sieger des Bundeswettbewerbs Unser Dorf soll schöner werden, von denen das Sauerland insgesamt neun hat, G wie Golddorf-Route, ausgesuchten Wanderungen um diese Orte herum, markiert mit einem goldenen G, und G wie …, ach, klären wir später.

Eingebettet im Hennetal

Wer Oberhenneborn beschreiben will, kommt um das abgegriffene Klischee „malerisch“ einfach nicht herum. Wir sitzen oberhalb einer Streuobstwiese auf einer Bank und schauen auf das Örtchen hinunter. Oberhenneborn liegt eingebettet von hohen, runden Kuppen im Hennetal, Rinder muhen aus offenen Ställen, die Bürgersteige sind blitzblank, und es gibt noch viel Fachwerk zu sehen. Noch einen Hügel höher steht eine Aussichtsbank, drei Holländer sind von diesem Blick ebenso eingenommen wie wir, und wir würden das Motto auf einer Holztafel neben der Bank blind unterschreiben: „Oh Gott, wie schön ist diese Welt!“ Der Allmächtige muss beim Erschaffen der Welt viel Freude an dieser Ecke des Sauerlandes gehabt haben.

Genau auf den G-Punkt

In der Kreuz-Kapelle stoßen wir auf eine alte Marienstatue und vier Bronzetafeln mit einer modernen Auslegung des Kreuzweges: Schmerz, Alleinsein, Trauer, Trost können auch weniger eifrige Kirchgänger nachempfinden. Unpathetisch eingebunden in den Kreuzweg ist die Erinnerung an die Weltkriegsopfer des Ortes.

Draußen in der Natur betreten wir „best practices“, vorbildliche Wanderwege: ein grüner Rain führt zwischen zwei Äckern hindurch, ein Wurzelpfad über die Füße mittelalter Fichten, um uns herum offene, gepflegte Kulturlandschaft und der Wald duftet nach dem nahendem Mai. Super Wege, die mitten auf den G-Punkt des Wanderers (oft gesucht, selten gefunden ;-)) zielen, weil sie stimulieren und Lust machen, auf der Hacke umzudrehen und sie noch einmal zu gehen. Okay, für weniger Begeisterungsfähige: Man kann einfach nichts Nachteiliges sagen. „Überhaupt nichts“, versichert Franz.

War ja noch April gewesen…

Weil uns die 10,3 Kilometer der Golddorf-Route nicht reichen, machen wir einen weiten Schlenker zum Teufelsloch hinüber und auf den Sauerland-Höhenflug hinauf. Auch schön, aber nicht so goldig wie rund um Oberhenneborn. Schnee und Graupel fliegen uns um die Ohren, gut, war ja auch noch April gewesen (danke Norbert Blüm, Meister des Plusquamperfekts).

Am Gelsterhagen (594 m) über Altenilpe laden zwei Bänke mit einem feudalen Blick über das Hawerländer Sauerland zum Verweilen ein. Machen wir auch. Berghausen, Bracht, die Windräder oberhalb von Halberbracht, selten eine so umfassende Aussicht gehabt, erdgebunden, also nich von nem Turm aus. „Es gibt kaum schönere Plätze“, schwärmt Schlenderer-Enthusiast Franz und selbst ich als sein Negativ kann nicht widersprechen.

„Die Golddorf-Route hat richtig was gebracht“

Weil wir gerade beim Schwärmen sind, lassen wir den 3:2-Pokalsieg der Dortmunder gegen Bayern noch einmal Paroli (© Horst Hrubesch) laufen und schwenken irgendwo, in der Höhe des Buchhagener Baches, wieder auf die Golddorf-Route ein. Das Hennetal öffnet sich und zieht uns geradezu hinein in Wüllners Landgasthof mitten im Ort. Der Chef bringt uns Rhabarber- und Apfelkuchen an den Tisch. Georg Wüllner war maßgeblich beteiligt an der Ausarbeitung der Golddorf-Route. „Man kennt ja schließlich die schönsten Ecken hier“, sagt der Gastronom. Und, wie wirkt sich diese Attraktion auf den Ort aus? „Der Sauerland-Höhenflug ist zu weit weg von Oberhenneborn, der Rothaarsteig sowieso. Aber die Golddorf-Route hat richtig was gebracht; jeden Tag kommen Leute.“

Und so wird irgendein Tag auch uns wieder hierher führen, ganz sicher!

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