Von Franz (Fotos) – Eine unglaubliche Szene hat sich heute am Phoenixsee abgespielt. Ich sitze auf dem östlichen Steg und warte auf den Eisvogel, der sich schon mal ziemlich nah im Schilf niederlässt und auf Beute lauert. Der Eisvogel lässt sich nicht blicken, stattdessen taucht immer wieder eine Bachstelze mit Futter im Schnabel auf und fliegt zu ihrem Nest unter dem Steg. Plötzlich ertönen laute Schreckensrufe hinter mir. Auf dem Uferweg werden zwei Jogger von einem Nilganspaar angegriffen, die offensichtlich ihre Küken schützen wollen. Genau dieses Elternpaar habe ich einige Minuten zuvor mit ihren Küken aus ziemlicher Nähe auf dem Weg fotografiert. Deshalb kann ich mir die Aggression gar nicht erklären. Also beobachte ich die Nilgansfamilie. Spaziergänger, auch mit Hunden, werden in Ruhe gelassen, höchstens ein wenig angefaucht.

Attacke auf einen Jogger

Dann nähert sich wieder ein Jogger. Eine andere Passantin, die etwas weiter entfernt auf dem Weg steht, und ich wollen ihn auf die drohende Gefahr aufmerksam machen. Aber er hört uns nicht, da er wohl über Kopfhörer Musik hört. Schon passiert es wieder. Laut fauchend fliegen die Nilgänse auf den Jogger zu, der sich schnell umdreht und dem Angriff zu entkommen versucht. Die Gänse attackieren ihn trotzdem mit ihren Schnäbeln und Flügeln. Nach einigen Metern lassen sie von ihm ab. Diesmal habe ich vom Steg aus den Angriff fotografiert. Ich spreche den Jogger an, der sichtlich erschüttert über die plötzliche Anfeindung ist. Am Abend schickt er mir ein Foto von der Jacke und schreibt: „Zuhause ist mir aufgefallen, dass ich sogar, aufgrund des Schotterweges, zwei Abdrücke von den Gänsen auf der Jacke habe. Gänsefüßchen mal anders setzen.“ Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Um weitere Jogger zu warnen, setze ich mich nun auf eine Bank in die Nähe der Nilgansfamilie. Genau jetzt nähert sich natürlich kein Läufer mehr und ich gebe nach einiger Zeit auf, schwinge mich auf mein Rad und umrunde weiter den See. In die Fotostrecke habe ich noch Fotos von Nilgänse mit ihren Küken eingebaut, um zu zeigen, wie nah man sich ohne schnelle Bewegungen annähern kann.