Immer wieder Normandie

Von Franz (Fotos) – Die Rückfahrt nach Hause von der Bretagne ist lang. Es empfiehlt sich, die Strecke mindestens in zwei Etappen zu bewältigen. Wir machen mal wieder Zwischenstation in der Normandie bei Varengeville, einem unserer Sehnsuchtsorte. Eine gigantische Steilküste, wegen ihrer Farbe auch Alabasterküste genannt, zieht sich von Dieppe bis nach Etretat. Im welligen Hinterland, ein sehr schönes Fahrradrevier, gibt es schöne Dörfer mit den typischen reedgedeckten normannischen Langhäusern und den herrschaftlichen „Palästen“ der Reichen. Und dann noch die blau blühenden Leinfelder, ein Augenschmaus.

Senkrecht in den Kies gebohrt

Eine Wanderung von Quiberville entlang der Steilküste bis zum Aufgang Vasterival bei Varengeville bietet traumhafte Aus- und Fernblicke auf die steilen Felsen der Küstenlinie. Vorsicht, man sollte wirklich nur bei Ebbe an der Steilküste entlangwandern. Bei Flut direkt unter den Felsen zu laufen, kann wegen Steinschlag gefährlich sein.  Auf den Felsen bei Quiberville stehen Häuser, deren Zeit bald abgelaufen scheint, weil sie so nah an der Klippe stehen. Bei Sainte-Marguerite ist ein deutscher Bunker des Atlantikwalls von der Küste gestürzt und hat sich senkrecht in den Strand gebohrt. In der Landschaft verankert, befindet er sich heute rund 30 m von der Steilküste entfernt. Die Brandung des Meeres hat aus Felsen schöne Skulpturen geschliffen. Es gibt wirklich viel zu schauen und natürlich auch zu fotografieren. Ich muss mich allerdings ein wenig sputen. Die Sonne steht schon ziemlich tief am Himmel und das Meer rückt immer näher heran. Rechtzeitig erreiche ich den schluchtartigen Strandaufgang von Vasterival.

Knorrige Bäume und schöne Pfade

Oben angelangt, laufe ich auf einem geschwungenen Pfad durch knorrigen Kiefern- und Birkenwald, teilweise durch hohen Farn. Hinter dem Leuchtturm Phare d´Ailly geht schon bald die Sonne unter. Die schräg stehende Sonne verzaubert den Wald und taucht bizarre Baumgerippe in warmes Licht. Eine normannische Kuh steht auf einer Lichtung und schaut mich verwundert und wiederkäuend an. Die Kirche von Sainte-Marguerite strahlt im Gegenlicht. Über einen Wiesenweg mit fantastischem Blick entlang der Alabasterküste laufe ich hinunter zurück nach Quiberville. Wieder einmal schwerst beeindruckt von diesem schönen Küstenabschnitt in der Normandie.

P.S.: Ich habe noch Fotos von blühenden Leinfeldern an die Fotostrecke angehängt. Einfach zu schön mit rot leuchtendem Mohn.

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