Von Franz (Fotos) – Jau, hier kann man sich nah erholen. Wanderführerin und Schwägerin Gabi hat mich zu einer Vorwanderung für ihre Freizeitgruppe in die Wälder zwischen Kermelberg, Borbach und Herrenholz in Witten Rüdinghausen eingeladen. Sie möchte sichergehen, dass die Wanderung, die sie zuletzt vor einem Jahr mal gemacht hat, so immer noch möglich ist. Klappt die Wegefindung, sind die Pfade noch begehbar?Fragestellungen, die eine Wanderführerin doch lieber vor der eigentlichen Wanderung klärt. Schön, dass ich an so einem herrlichen und herbstlichen Tag in einem gut erreichbaren Gebiet südlich von Dortmund dabei sein darf.
Einsetzende Naherholung
Wir starten von einem Wanderparkplatz an der Ardeystraße und tauchen sofort in die schönen und heute lichtdurchfluteten Wälder ein. Kaum los gelaufen, setzt schon die Naherholung ein. Großen Stress durch eine längere Autofahrt haben wir schließlich nicht. Die tiefstehende Sonne strahlt durch die Bäume und zaubert schöne Schattenspiele auf den Waldboden. Wir laufen auf weichen Lärchennadeln, durch raschelndes Herbstlaub und nutzen dabei auch Reitwege. Liebe Reiter nehmt es uns nicht übel, aber in diesem Fall sind eure Wege einfach schöner. Oben auf dem Kermelberg ein wunderbarer Blick über das Kermelbachtal Richtung Süden. Jetzt geht es hinab zum Borbach, der gemütlich durch sein kurviges Bachbett murmelt. Man könnte meinen, er fordert die geneigten Wanderer zum „Waldbaden“ auf.
Fast schon hellseherische Fähigkeiten
Im Herrenholz laufen wir auf schönen Waldwegen unter hohen Buchen, dann auf manchmal tunnelartigen Pfaden durch Ilexwälder. Einfach herrlich! In der Nähe der Eichholzstraße schauen wir über eine große Wiese in Ausschnitten auf Dortmunder Kulisse. Erst sehen wir Phoenix West mit seinem Gasometer, dann den Florianturm im Westfalenpark, etwas höher zeigt sich „unser“ Fußballtempel, das Westfalenstadion. Gabi wird am Abend mit ihrem Enkel den Fußballkracher BVB gegen Bayern schauen dürfen. Natürlich fachsimpeln wir, ob die Dortmunder gegen den „mächtigen“ Gegner eine Chance haben. Wir meinen Jaaaa und tippen ein Unentschieden. Wie sich herausstellen wird, haben wir fast schon hellseherische Fähigkeiten. Unten im Tal der Brunebecke ahnen wir, es geht noch einmal ziemlich steil hinauf. Wie denn das? Es sollte doch eine Genusstour werden! Bei der Wanderung mit ihrer Freizeitgruppe will Gabi die Bayerische Hütte ansteuern und dafür können die Teilnehmer/innen schließlich mal ein paar Höhenmeter in Kauf nehmen. Nehmen wir natürlich auch ergeben hin, denn so funktioniert Naherholung nun mal für uns.