
Von Franz (Fotos) – Zu jedem unserer bisher dreizehn Schwedenurlaube gehört eigentlich eine Elchsichtung. Thea hat es in ihrem dreimonatigen Roadtrip immerhin auf zehn Elche gebracht. In unserem gemeinsamen Urlaub bei Loftahammar bisher allerdings das pure Nichts. Nur immer mal wieder Elchköttel auf unseren Wegen. Aber was sind Elchköttel gegenüber einem leibhaftigen Elch? Nothing, nada, nichts, rien! Das ist nicht zu akzeptieren, so beschließen wir den Besuch des Virum Älgpark bei Vimmerby und buchen schon vorab online eine Safari für 13.30 Uhr. Angekommen, stellen wir fest, dass wir nicht die Einzigen sind, die die größte Hirschart sehen wollen. Viele Familien warten auf die nächste Safari. Es ist aber alles so gut organisiert, dass wir pünktlich einen der zehn überdachten Anhänger, die von einem Traktor gezogen werden und auf denen in Längsrichtung Sitzbänke angebracht sind, erklimmen können. Auch das Dach kann erklettert werden. Machen vor allem Kinder.
Essen auf Rädern
Eine nette junge Frau erklärt noch kurz, wie die Safari ablaufen soll. Unterwegs wollen uns fleißige Helfer rohe Kartoffelchips reichen, die wir dann an die Elche verfüttern dürfen. Essen auf Rädern, witzelt Thea. Wer mag und mutig genug ist, kann sich ein Kartoffelstück zwischen die Lippen stecken. Der Elch würde das dann mit seiner großen Oberlippe und der Unterlippe aus dem Mund klauben. Passieren könne dabei nichts, da Elche nur Zähne im Unterkiefer haben. Ein Geraune erklingt und viele Besucher schauen doch recht skeptisch drein. Schon geht es los. Wir rumpeln über einen Wiesenweg durch ein Gatter und sehen die ersten Elche, die noch dösend im Gras liegen. Angelockt durch die Helfer stehen sie aber schnell auf und kommen zu den Safarihängern. Boaaaa…, ganz schön groß. Der Elch hat immerhin eine Länge bis 3 Meter, eine maximale Schulterhöhe von 2,3 Meter und er kann bis bis 800 Kilogramm wiegen. Die Helfer reichen uns die Kartoffelchips und schwuppdiwupp steckt schon der erste Jungbulle seinen Kopf zu uns in den Hänger und klaubt sie sich aus unseren Händen. Was für ein Gefühl der Nähe.
Ich glaub, mich knutscht ein Elch!
Mir ist sofort klar, dass Thea sich das Abenteuer der Fütterung mit dem Mund nicht entgehen lässt. Sie hat einfach eine besondere Beziehung zu vielen Tieren und der Elch gehört mit Sicherheit dazu. Wir tauschen uns kurz aus und was soll ich sagen, ich bin dabei. Thea steckt sich einen Chip zwischen die Lippen, der junge Elchbulle kommt sofort herbei und zieht die Kartoffel gekonnt mit seinen Lippen aus ihrem Mund. Es sieht aus wie ein inniger Kuss. Thea kringelt sich vor Lachen, findet es richtig schön und macht es gleich ein zweites und drittes Mal. Dann bin ich dran. Natürlich habe ich Respekt vor den großen Tieren. Ich nehme das Kartoffelstück am äußersten Ende zwischen die Lippen, der Elch soll ja schließlich das längere Ende für sich haben. Eine Elchkuh kommt, der Kopf wird immer größer, die Oberlippe gewaltiger. Puh, was soll das nur werden? Dann ein kurzes Kratzen mit dem Oberlippenfell an meiner Nase und schon ist der Chip weg. Ich glaub, mich knutscht ein Elch! Aber unangenehm finde ich den Knutscher nicht. Mach’s noch einmal, Franz! Na klar. Immer wieder kommen Elche und wollen ihren Anteil abholen. Auch die Kinder auf den Dächern der Anhänger füttern begeistert die großen Tiere. Dann ist die Schau zu Ende, der Traktorzug rumpelt aus dem Gehege. Wir kaufen uns noch Elchwürste und grillen sie über dem offenen Feuer. Erst füttern, knutschen und bewundern, dann essen. Ganz schön dekadent.
Die leckersten Kanelbullar
Thea möchte uns unbedingt noch den Drehort von „Michel aus Lönneberga“, dem Filmklassiker von Astrid Lindgren, bei Mariannelund zeigen. Was haben unsere Kinder Michel und seine lustigen Streiche geliebt. Nichts wie hin nach Katthult. Das Haupthaus in Katthult mit dem Fahnenmast, an dem Ida von Michel hochgezogen wurde, ist eines der meist fotografierten Häuser in Schweden, ist aber noch bewohnt und deshalb nicht zu besichtigen. Wir besuchen die Schreinerwerkstatt, in die Michel immer gesperrt wurde, wenn er mal wieder was angestellt hat und in der er seine berühmten Figuren geschnitzt hat, die Trissebude, das Plumpsklo, in dem er seinen Vater eingeschlossen hat und Alfreds Häuschen. Michel hieß übrigens im schwedischen Origalfilm Emil. Dann gibt es noch die leckersten Kanelbullar (Zimtschnecken), die wir je gegessen haben. Auch dieser Besuch hat sich gelohnt.
- Elchsafar
- noch dösend…
- …angelockt.
- Aus der Hand fressen.,
- Ganz schön groß!
- Mund-zu-Mundfütterung
- Herzliches Lachen
- …noch größer
- …gewaltige Oberlippe
- Elchknutschen
- Kratzen an der Nase
- Nicht jeder mag es.
- Elchnachwuchs
- Fütterung vom Dach
- …kurz streicheln…
- …lecker
- Witterung aufnehmen.
- Grünfutter für das Kalb…
- …Muttermilch
- Elchwurst gegrillt
- Michel aus Lönneberga
- Die Schreinerei
- Michel mit seinen Figuren
- Der Fluchtweg…
- …hier ein Filmfoto
- Alfreds Haus…
- …und Schlafzimmer
- Michel und Alfred
- Michel mit dem betrunkenen Schwein
- Die Trissebude…
- …mit Plumpsklos
- Kanelbullar…, sehr lecker!