Fleischfressendes Rotkehlchen

von Franz (Fotos) – Rotkehlchen wirken ja soooo zutraulich und suchen häufig die Nähe des Menschen besonders im Garten bei der Bodenbearbeitung. Hier hoffen sie, das etwas fressbares für sie sichtbar wird. Fotografieren konnte ich Rotkehlchen schon oft, wenn sie auf Zweigen sitzend ihren schönen Gesang erklingen lassen oder bei Spaziergängen im Rombergpark sich in der Nähe niederlassen und neugierig schauen. Das Herz geht auf, wenn man diese wenig scheuen und so schönen Vögel so nah zu sehen bekommt. Neulich habe ich eine andere Seite des Rotkehlchens kennengelernt.

ein fleischfressender Raubvogel

Am Sumpfzypressenteich wollte ich eigentlich die farbige Herbststimmung fotografieren, da landet plötzlich ein Rotkehlchen keine zwei Meter von mir entfernt im bunten Laub und hüpft auf mich zu. Dann erkenne ich den Grund für das Annähern. Ein fast zehn Zentimeter langer Wurm kringelt sich auf dem Boden. Das Rotkehlchen schaut erst, ob ich eine Gefahr darstelle und zieht dann an dem „armen“ Wurm. Jetzt lerne ich eine andere Art des Rotkehlchens kennen, nämlich die eines fleischfressenden „Raubvogels“. Fasziniert lege ich mich drei Meter entfernt auf den Waldboden und fotografiere drauflos. Das Rotkehlchen packt mit seinem Schnabel ein Ende des Regenwurms, schüttelt ihn mit drehenden Bewegungen des Kopfs und beisst dann ein Stück ab, um es schnell hinunter zu schlucken. Für den Vogel ein ganz normales Verhalten. Er will ja gut genährt durch den Winter kommen. Für mich sieht das schon ziemlich brutal aus. Ich muss mir einfach klarmachen, dass so die Natur funktioniert. Eigentlich passt alles an den Fotos. Das warme Sonnenlicht, die leuchtend orange Brust des Rotkehlchens und das rötlich bunte Herbstlaub. Schade nur, dass sich das Rotkehlchen nicht rein vegetarisch ernährt. Aber das ist ja auch wieder nur eine „menschliche“ Projektion.

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