
Von Franz (Fotos) – Den Eistaucher vom Hengsteysee wollte ich unbedingt noch einmal besuchen und glücklicherweise hat es sich sogar gelohnt. Ich beginne die Beobachtung vom Fußweg auf der Halbinsel zwischen Ruhr und Ostbecken des Sees. Dieses Mal habe ich mir ein grünes Regencape als Ersatztarnzelt übergeworfen. Vielleicht schwimmt der seltene Wintergast ja etwas näher an mir vorbei. Durch das Fernglas entdecke ich ihn auf der gegenüberliegenden Seite östlich vom Bootshaus. Ich warte und warte und warte, aber er schwimmt nicht auf „meine Seite“ des Sees. Die Kälte kriecht langsam in mir hoch. Also Brocken zusammenpacken und hinüber laufen. Ich setze mich direkt an das Ufer neben zwei andere Fotografen, denen bisher auch noch kein schönes Foto gelungen ist. Dummerweise hat uns der Eistaucher ein Schnippchen geschlagen. Er schwimmt nun auf der Seite, wo ich zuvor gesessen habe. Wieder warten. Ne, das wird nichts. Er dümpelt an der Halbinsel entlang Richtung Brücke. Zusammenpacken.
Was ist das denn für ein schräger Vogel?
Ich laufe um das Ostbecken zurück auf die Halbinsel und setze mich ans Ufer neben dem Bootshaus. Der Eistaucher schwimmt mittlerweile wieder am gegenüberliegenden Ufer und unterhalb der Brücke. Lange passiert nichts. Dann sehe ich ihn von drüben heranschwimmen. Endlich kann ich fotografieren. Er schwimmt an zwei Kanadagänsen vorbei und schaut sie an. Sie schauen sich fragend an, als ob sie denken, was ist das denn für ein schräger Vogel. So sieht es zumindest für mich aus. Der schräge Vogel taucht jetzt mehrfach ab und hat Jagderfolg. Seine Beute immer wieder Krebse. Mit einem geht er fast spielerisch um. Er schüttelt seinen Kopf, wirft ihn im hohen Bogen zurück ins Wasser, holt ihn wieder und vertilgt ihn schließlich. Das ich das noch erleben darf. Aber die Show ist noch nicht zu Ende. Jetzt beginnt er mit der Gefiederpflege. Er dreht sich auf die Seite, zeigt mir seinen schönen Rücken und bürstet mit dem Schnabel durch die Federn. Dann noch kräftig die Flügel durchschütteln und ab geht es zum südlichen Ufer, wieder dorthin, wo ich schon am Ufer gesessen habe. Heute will ich nicht aufgeben und laufe noch einmal um das Ostbecken zu „meinem“ Beobachtungsplatz.
Ein königlicher Fischer
In der Zeit hat es sich der Eistaucher allerdings schon wieder anders überlegt und schwimmt gegenüber in der Nähe der Halbinsel. Macht nichts, ich fotografiere ihn von meiner Seite aus mit Spaziergängern und Joggern, die auf dem schmalen Halbinseldamm laufen. Kaum jemand nimmt den seltenen Gast überhaupt wahr, obwohl er ziemlich nah am Ufer dümpelt. Auf einmal höre ich neben mir ein Platschen. Ein Eisvogel taucht aus dem Wasser auf und fliegt auf einen Baum am Ufer. Farbenpracht des königlichen Fischers. Er stürzt sich erneut ins Wasser und setzt sich mit einem Fisch im Schnabel auf einen Ast. Fisch schütteln, im Schnabel zurechtlegen und hinunterschlucken. Eine fließende Bewegung. Mit diesen Bildern im Kopf und auf der Speicherplatte laufe ich zurück zum Auto. Auf dem Weg zwischen Ostbecken und Ruhr fliegt ein Eisvogel vor mir her von Baum zu Baum. Ein Spaziergänger überholt mich und nun fliegt der blaue Pfeil immer vor ihm her. Schade, dass er ihn nicht bemerkt hat. Das wäre bestimmt auch für ihn ein schönes Erlebnis gewesen. Meine heutigen Erlebnisse möchte ich nicht missen.
- Was ist das denn für ein schräger Vogel?
- …
- …
- Eistaucher auf dem Hengsteysee
- Abtauchen…
- …und einen Krebs gefangen.
- Spielerischer Umgang…
- …mit der Beute.
- ausgiebiges Putzen
- Flügelschütteln…
- …für die Gefiederpflege
- kleines Nickerchen…
- dann putzen…
- …und wieder schütteln…
- Kaum Scheu vor Joggern…
- …und Spaziergängern
- Entdeckt von einer Wanderin
- Keine Angst vor dem offenen Feuer
- Eisvogel auf seinem Ansitz…
- …Sturz ins Wasser…
- …hhmmmh Mahlzeit!
- Ansitz direkt am Weg.