Ein weltberühmter Friedhof und der Eifelturm

Von Franz (Fotos und Text) – Der dritte Tag in Paris muss auch noch sinnvoll gefüllt werden. Zum ersten Mal werden wir den berühmten Friedhof Cimetière du Père-Lachaise besichtigen. Er ist der größte Friedhof in Paris und der erste Parkfriedhof der Welt. Superlative, die durch die lange Liste sehr bekannter Persönlichkeiten, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, ergänzt wird. Er wird jedes Jahr von ca. zwei Millionen Touristen besucht. Viele von ihnen tummeln sich am Grab des 1971 leider schon mit 27 Jahren gestorbenen Rockmusikers Jim Morrison. Das Grab ist schon sehr früh zu einer Pilgerstätte in Paris geworden, praktisch nur noch vergleichbar mit der Mona Lisa im Louvre. 1988 musste das Grab zeitweilig abgesperrt werden. Mittlerweile stehen ziemlich schangelige Absperrgitter rund um die Ruhestätte, weil viele Besucher Souvenirs vom Grab des durch seinen hohen Alkohol- und Drogenkonsum so früh gestorbenen charismatischen Sängers der Doors mitgenommen haben.

Die Suche nach Grabstätten berühmter Persönlichkeiten

Auf herrlichen gepflasterten breiten Wegen schlendern wir über den Friedhof. Man kann hier durchaus Ruhe und Erholung vom hektischen Alltag in Paris finden, denn heute ist der Père-Lachaise nur spärlich besucht. Wir sind aber nicht die einzigen, die mit dem Smartphone in der Hand die Grabstätten berühmter Menschen suchen. Um die von uns favorisierten bekannten Persönlichkeiten zu finden, müssen wir mehrmals ganze Grabfelder ablaufen. Schließlich ist die Liste der entdeckten Grabmäler doch recht lang geworden, unter ihnen Komponisten, Maler, Schriftsteller, Schauspieler und Sänger wie George Bizet, Frédéric Chopin, Gilbert Becaud, Max Ernst, Amadeo Modigliani, Théodore Gericault, Marcel Marceau, Simone Signoret und Yves Montand, Oscar Wilde, Edith Piaf, Georges Moustaki, Moliere und natürlich Jim Morrison. Zwei Erfinder sind auch dabei: Zenobe Gramme (Erfinder des ersten industriellen Dynamos) und Samuel Hahnemann (Erfinder der Homöopathie). Auch über 120 Jahre nach seinem Tod findet Oscar Wilde keine echte Ruhe. Der vom Bildhauer Sir Jacob Epstein geschaffene Steinblock mit einem sphinx-artigen Engel blieb nicht unversehrt. VerehrerInnen überdeckten den Grabstein seit den 80er Jahren mit aufgemalten oder mit den Lippen aufgetragenen Kussmündern. Jetzt wird das Grabmal durch Glasplatten gesichert. Was es nicht alles gibt!

Eifelturm im Abendlicht

Nach der Ruhe auf dem Friedhof stürzen wir uns wieder ins Getümmel. Unser Ziel ist der Eifelturm. Er wird zur Zeit restauriert und mit einem neuen Farbanstrich versehen. Das neue Braun finden wir im Vergleich zum ursprünglichen Rot-Braun aber nicht so gelungen. Unter den Turm gelangen wir nur durch eine Sicherheitsschleuse. Der Impfausweis wird gescannt und der Rucksack gecheckt. Über uns reckt sich das filigrane stählerne Bauwerk in die Höhe. Imposant! Wir laufen an der Seine entlang bis zur mit goldenen Figuren geschmückten Brücke Pont Alexandre III. Hier tobt das Leben. Der Autoverkehr kommt häufig zum Stillstand. Genervte Autofahrer hupen auf Teufel komm raus. Die Kulisse der Brücke wird für Hochzeitsfotos genutzt. Im Hintergrund leuchtet die goldene Kuppel des Invalidendoms und der Eifelturm hebt sich vor dem Abendlicht der untergehenden Sonne noch einmal stilvoll ab. Ein gelungener Abschluss unserer zweieinhalb Tage Paris.

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