Von Franz (Fotos) – Wow, was für ein Erlebnis. Natürlich habe ich schon Störche beobachtet und fotografiert, z.B. am Wasserschloss Heessen in Hamm (5 Brutpaare). Aber so viele Storchenpaare wie am wunderschönen Lützelsee in Hombrechtikon am Zürichsee habe ich noch nicht gesehen. Am Bauernhof Hasel mit seinem Gartenbeizli stehen drei eng stehende hohe Pappeln mit mittlerweile 15 Storchenhorsten auf den verschiedenen Etagen. Zwei zusätzliche Stangenhorste erweitern das Angebot für den Weißstorch. Vor über 30 Jahren begann der Ornithologische Verein Hombrechtikon mit der Auswilderung von Jungstörchen auf zwei Stangenhorsten. Das Wiederansiedlungsprogramm ist mittlerweile ein Riesenerfolg. Bis zu 17 Brutpaare ziehen ihren Nachwuchs vor der alpinen Kulisse mit noch schneebedeckten Bergen auf.

Es herrscht reger Flugverkehr. Starts und Landungen fast wie am Frankfurter Flughafen. Nistmaterial, wie Äste, Grashalme und Moos wird im Schnabel herbeigeschafft. Meistens bewacht ein Partner den Horst, denn manche Störche wollen sich die Arbeit erleichtern und stiebitzen das Material von einem benachbarten Nest. Die diebischen „Elstern“ werden mit Flügelschlagen und weit aufgerissenem Schnabel vertrieben. Es liegt aber auch ein Hauch von knisternder Erotik in der Luft. Wenn einer der Partner mit Nistmaterial gelandet ist, werden die Zweige und Gräser sorgfältig im Horst verbaut. Das anschließende Klappern mit den langen Schnäbeln ist weit zu hören und immer wieder kann ich Storchenpaare bei der Paarung beobachten. Die langen Beine und Schnäbel müssen gekonnt „untergebracht“ werden, für mich sieht das trotzdem beinahe zärtlich aus. Während des Kurzurlaubs am Zürichsee habe ich die Störche einmal am frühen Abend und in der Morgenstimmung besucht. Gut, dass ich nicht mehr mit 36er Filmen arbeiten muss. Auf der SD-Karte meiner Kamera kann ich doch deutlich mehr Fotos speichern.