Von Franz (Fotos) – Die Haubentaucher haben es auf dem Phoenixsee nicht wirklich leicht. Am Sonntag, 27. Juni, waren es noch drei Küken auf dem Rücken von Mama oder Papa. Heute sind es nur noch zwei, die von den Alttieren gefüttert werden. Wie mir ein Videofilmer, der schon seit zwei Wochen das Paar mit ihren Küken begleitet, erzählt, baut ein anderes Haubentaucherpaar gerade zum dritten Mal an ihrem Nest am Ufer der Kulturinsel. Die beiden ersten Aufzuchten haben leider nicht überlebt und jetzt ist wohl ein weiteres Gelege geplant.
Kleine Fische für den Nachwuchs
Die Haubentaucher, die ich schon am Sonntag beobachtet habe, kümmern sich nun hingebungsvoll um ihre zwei überlebenden Küken. Immer wieder taucht der Papa nach kleinen Fischen oder fängt Insekten an der Wasseroberfläche. Dann schwimmt er mit kräftigen Zügen zu seiner Partnerin, auf deren Rücken es sich die beiden Jungtiere noch immer gemütlich machen. Die Fische sind diesmal klein genug, sodass sie problemlos von den Kleinen hinuntergeschluckt werden können.
Kurzer Balztanz
Wenn der Haubentauchermann mal länger auf dem Phoenixsee unterwegs war, trompetet er kurz seinen Balzruf, schaltet den Turbo ein und schwimmt schnell zu seiner Partnerin. Wie im Frühjahr zu Beginn der Balz vergewissern sich die beiden durch einen kleinen Balztanz ihrer Partnerschaft, bevor das Männchen wieder auf die Jagd geht. Immer wieder ein tolles Erlebnis. Zwischendurch machen das Weibchen und die beiden Küken schon mal ein kleines Nickerchen. Die Jungtiere lassen ihre Köpfe dabei schlaff aus dem Gefieder hängen. So sieht Müdigkeit aus, was auch durch ein herzhaftes Gähnen sichtbar wird.
Hoffentlich überleben die Streiflinge und haben noch ein „erfülltes“ Haubentaucherleben vor sich. Vielleicht ja am Phoenixsee.
Nachtrag: Seither war ich noch zweimal bei den Haubentauchern. Die beiden Jungtiere sind schon deutlich größer geworden und sie tauchen inzwischen. Die Eltern lassen sie nur noch gelegentlich auf ihren Rücken klettern. Immer wieder finden kleine beeindruckende „Muskelspiele“ zwischen dem Vater der Küken und dem Männchen des „benachbarten“ und brütenden Haubentaucherpärchens statt. Hier muss es wohl auf dem Wasser eine nicht sichtbare Linie zwischen den beiden Revieren geben. Im Nest auf einem flachen Stein, nur etwa fünf Meter vom hoch frequentierten Uferweg entfernt, liegen zwei Eier, die hoffentlich noch ausgebrütet werden können.