Die Schwarmbildung der Stare

Von Franz (Text und Fotos) – Was für ein imposantes Naturschauspiel in den Ahsewiesen bei Lippborg. Schon im Frühsommer „verabreden“ sich Jungvögel und unverpaarte Stare zu großen Schwärmen, besuchen gemeinsam Fressplätze und fallen am Abend an ihren Schlafplätzen (große Baumgruppen oder Schilfgebiete) ein. Zum ersten Mal sehe ich nun kurz vor Sonnenuntergang die spektakuläre Choreografie der Stare in großen Schwarmwolken. Die gleichzeitigen Flugbewegungen im Schwarm gelingen den Staren nur, weil sie sich an bis zu sieben Vögeln in ihrer direkten Nachbarschaft orientieren und zu diesen immer die gleiche Position halten. Nur so können die synchronen Wellenbewegungen im Schwarm aufrecht erhalten werden. Greifvögel haben es dann sehr schwer, sich einen einzelnen Vogel aus der großen „Masse herauszupicken“.

Schon ein paar Stunden vor Sonnenuntergang sammeln sich die Stare, fliegen immer wieder von Baumgruppe zu Baumgruppe, landen zwischendurch auf einer Wiese zum Fressen, um wie auf ein geheimes Kommando, sich in die Luft zu erheben. Die Luft ist dann vom „Lärm“ der vielen schlagenden Flügel und dem Geschwätz der Flugkünstler erfüllt. Ein faszinierendes Schauspiel am abendlichen Himmel.

Als Zugabe zeigen sich mir noch Neuntöter, ein mich anvisierender Graureiher im direkten Überflug, ein Feldhase und ein Fitis, der für einen kurzen Moment in der Abendsonne verharrt. Ein Reh trabt über eine abgemähte Wiese. Auf den Ästen eines abgestorbenden Baumes ruhen sich junge Rauchschwalben aus und eine Feldlerche beobachtet die Umgebung von einem Zaunpfahl. Fazit: der Besuch der Ahsewiese hat sich mal wieder gelohnt.

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