Der frühe Vogel fängt den Wurm

von Franz (Fotos) – Eine Amsel mit Würmern im Schnabel für die Jungtiere im Nest – so kommt mir das Bild vom „frühen Vogel, der den Wurm fängt“ in den Sinn. Um 6 Uhr genieße ich die morgendliche Ruhe am Phoenixsee. Die Sonne steht noch tief am Horizont und wirft ihr warmes Licht auf die Gebäude und Industrierelikte (Thomas-Konverter) am See. Auf dem östlichen Steg genießen zwei Frauen ihre Yoga-Übungen. In der Ruhe liegt die Kraft, nur das Gezwitscher von Teichrohrsängern und Dorngrasmücken erklingt aus dem nahen Schilfgürtel. Blaumeisen erweisen sich als Kletterkünstler an den Schilfrohren und eine Elster sitzt wie bestellt auf einem Infoschild.

Feldhasen räkeln sich

Ich fahre langsam mit dem Fahrrad um den See und scanne die Bäume, das Schilf und den Emscherdeich ab. Zwei Hasen liegen auf der Deichkuppe und lassen sich die ersten Sonnenstrahlen auf das Fell scheinen. Langsames Erwachen. Dann wälzt sich einer der Hasen im Gras, reckt und streckt sich und dehnt die Muskulator. Beinahe so, wie man es selber kurz vor dem Aufstehen machen würde. Dann beginnen sie an den Grashalmen zu mümmeln und lassen sich durch mich und meinen Fotoapparat am anderen Emscherufer überhaupt nicht stören. Erst durch ein vorbeifahrendes Fahrzeug der Emschergenossenschaft aufgeschreckt, geben sie Fersengeld und verschwinden hinter dem Deich. Ich habe die Begegnung auf jeden Fall sehr genossen.

Im Schilfgürtel sehe ich immer wieder Teichrohrsänger, mal oben an den Schilfrohren, mal tiefer im Grün. Ein hungriges Jungtier ruft seine Eltern. Sie sind wohl nicht schnell genug mit dem Nachschub da. Um 8 Uhr verlasse ich den Phoenixsee. Immer mehr Jogger, sportliche Fahrradfahrer und Spaziergänger (oft laut in ihr Handy sprechend!) bevölkern die Uferwege. Jetzt wird es Zeit für ein zweites Frühstück zuhause.

Schöne Abendstimmung im Oelbachtal

Bei einer Wanderung mit Michael habe ich die schönen Pfade im NSG Oelbachtal im äußersten Westen von Dortmund kennengelernt. Jetzt war ich am Abend noch einmal da und habe die ruhige Stimmung genossen. Aus einer Eiche höre ich lautes Vogelrufen, kann aber nicht genau orten, wo es herkommt. In einer geringen Höhe von einem Meter befindet sich eine Spechthöhle. Ich halte mein Ohr dran und sofort erklingt das laute Rufen eines Spechtjungtieres. Tinnitusgefahr! In einiger Entfernung setze ich mich hinter einen Baum und warte auf die nächste Fütterung. Das Jungtier schaut immer wieder aus der Höhle und ruft seine Eltern. Die fühlen sich leider durch mich gestört und trauen sich nicht heran. Schade, nach kurzer Zeit gebe ich auf und gönne dem jungen Specht seine nächste Mahlzeit. Weiter oben im Oelbachtal überfliegt mich ein großer Mäusebussard, den ich zunächst für einen Wespenbussard halte, weil sein Schwanzgefieder im Flug nicht gefächert ist.

Rot- und Schwarzmilan auf einem Foto

Und dann bin ich mal wieder zu einem Spaziergang auf dem Kleiberg bei Soest. Baumpieper, Neuntöter und Feldlerchen geraten mir vor die Linse. Saatkrähen in großen Schwärmen machen einen ziemlichen Radau. Über den Feldern bei Hiddingsen kreisen zwei Milane in weiter Ferne. Ein Rotmilan attackiert einen Schwarzmilan und will ihn offensichtlich aus seinem Revier vertreiben. Meines Erachtens eine seltene fotografische Beobachtung, die ich wegen der großen Distanz leider nicht so gut fotografieren konnte.

 

 

 

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