Fotosafari in Mülheim

von Franz (Fotos) – Was für ein schöner Tag an der Ruhr und ihren Altarmen in Mülheim. Bernd kennt eine Brücke, an der ein Eisvogelpaar relativ nah auf Ästen sitzt und sich nicht von Fotografen und Spaziergängern stören lässt. So kommt es dann auch. Immer wieder fliegen die blauen Pfeile einen Ast vor ihrer Nisthöhle an. Sie wechseln sich bei der Brutpflege ab. Das Weibchen ist an ihrem orangen Unterschnabel zu erkennen. Zum Fischfang fliegen sie aber flussabwärts. Nur selten stürzt sich ein Eisvogel vor unseren Augen und Objektiven pfeilartig ins Wasser. Dieses Eintauchen dient wohl der Gefiederpflege. Und dann kommt es zum Höhepunkt des Tages: beide Eisvögel lassen sich für einen Moment gemeinsam auf dem Ansitzast nieder, schön von der Morgensonne beschienen. Eine Farborgie in Blau- und Orangetönen.

Wuseliges Wintergoldhähnchen

Dann werden wir von einem anderen Fotografen auf ein Wintergoldhähnchen, dass hoch oben in einem Baum wuselt, aufmerksam gemacht. Die mit 5 – 6 g kleinsten Vögel Europas sind unheimlich agil. Kaum hat man sie mit der Kamera gefunden und anvisiert, hüpfen sie in der Baumkrone schon weiter und die Suche beginnt von vorn. Etwas ruhiger verhalten sich die zahlreichen Schwanzmeisen, die wir von der Eisvogelbrücke aus beobachten können.

Schnelles Hermelin

Auf einem Rundweg haben wir unsere Fotosafari fortgesetzt. Eine Gruppe Dompfaffe sitzt in einem Kirschbaum und verköstigt Kirschblüten. Die orange Brust der Männchen leuchtet in der schräg stehenden Nachmittagssonne. Und dann huscht plötzlich etwas durch das Gras und den niedrigen Bewuchs am Wegesrand, flitzt schnell über den Asphalt und klettert in einen Baum. Ein Hermelin auf Nahrungssuche. Tolles Schauspiel – leider ist das braun weiße Hermelin fast zu schnell, um es mit unseren langen Objektiven anzuvisieren. Mir gelingen nur zwei Fotos. An der Ruhr klettert ein Gartenbaumläufer den Baum hinauf und sucht unter der Borke nach Insekten und Maden. Wir haben Glück, dass wir ihn wahrnehmen, denn eigentlich ist er mit seiner gestreiften Oberseite auf den Baumstämmen kaum auszumachen. Bei der Nahrungssuche legt er so am Tag 2 – 3 km kletternd am Baum zurück.

Diebische Graureiher

Zurück an der Eisvogelbrücke hören wir plötzlich ein lautes Krächzen. Graureiher bauen ihre Nester hochoben in mehreren Pappeln. Ein Paar ist gerade intensiv mit dem Nestbau in den Baumkronen beschäftigt. Da die Nester tief im Geäst gebaut werden, muss sich einer der beiden, immer wieder durch die Äste hochkämpfen. Dann fliegt er zu einem anderen Nest, klaut sich dort einen Zweig und übergibt ihn in dem eigenen Baum mit dem Schnabel an den Partner. Der „Diebstahl“ wiederholt sich mehrere Male.  Im beginnenden Frühling lässt sich dieses Schauspiel wegen der noch kahlen Baume beobachten. Bald werden die Nester der Graureiher den Blicken entzogen sein.

Kurz vor Sonnenuntergang fahren wir nach Hause. Die vielen schönen Eindrücke und die volle Speicherkarte müssen zuhause noch verarbeitet werden.

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