Cappenberger Höhen

Von Franz (Fotos) -Im Sauerland haben wir zuletzt so viele von Forstfahrzeugen zerstörte und matschige Wege vorgefunden, da die Trockenheit der vergangenen Jahre und die Borkenkäfer die Fichtenwälder massiv geschädigt haben. Die Folge sind die vielen Kahlschläge mit schweren Maschinen. Für Wanderer eine für die Augen und für das Schuhwerk schlimme Erfahrung.

Pilzesammeln verboten

Das wollten wir uns einmal nicht antun und haben uns für das südliche Münsterland und die hügelige Landschaft bei Cappenberg entschieden. Gestartet sind wir mit einem Rundgang am Schloss Cappenberg. Die Stiftskirche St. Johannes ist gerade aufwändig eingerüstet und wird noch bis mindestens Ende 2021 renoviert. Die Wege im Naturschutzgebiet „Wälder bei Cappenberg“ sind nicht unbedingt nach unserem Geschmack, da sie ziemlich geradlinig verlaufen. An einem Holzstapel entdeckt Martin einen Austernseitling. Martin spekuliert schon auf eine schöne Pilzmahlzeit, wenn er an anderen Stapeln weitere Austernseitlinge entdeckt.  „Dann laufe ich noch mal zurück und schneide den ersten Fund ab“, meint er hoffnungsfroh. Zum Glück haben wir aber keine anderen Pilze entdeckt. Am Waldrand in der Nähe des Sportplatzes Grün-Schwarz Cappenberg hängt nämlich ein Hinweisschild, dass die Mitnahme von Pilzen aus den Cappenberger Wäldern verboten ist.

Umstrittene fossile Energie

Wir queren auf die Überwasserstraße und von dort nach links auf den A4. Hier fühlen wir uns für ein kleines Stückchen wie unter Wasser. Der Regen der vergangenen Tage hat den Boden aufgeweicht. Deshalb sind wir ganz froh, dass wir auf dem X1 durch die Bauernschaft asphaltiert laufen. Die sanften Hügel und weiten Sichten entschädigen uns. Der Straßenname „Zum Wegebild“ ist hier Programm. Wir laufen bis zur Netteberger Straße über einen schönen Wiesenpfad und genießen auf einer Bank vor einer Natursteinmauer die winterliche Sonne und die weite Sicht Richtung Datteln. Der riesige Kühlturm des umstrittenen Kohlekraftwerks Datteln IV bläst eine Wasserdampfwolke in den Himmel. Dieses Megakraftwerk mit seinem hohen CO2-Ausstoss hätte niemals in Betrieb gehen dürfen.

Engagierte Naturschützer

Auf dem X1 biegen wir wieder nach Süden ab und erreichen auf dem Netteberger Rundweg die SGV-Hütte. Die Mitglieder des SGV Lünen-Selm engagieren sich im Naturschutz und bitten um Patenschaften für die „Fliegenden Freunde“ Steinkauz, Schleiereule, Turmfalke und Fledermaus (https://www.sgv-luenen-selm.de/naturschutz/patenschaft-fliegende-freunde/).

Unseren Ausgangspunkt erreichen wir über den Drei-Brücken-Weg entlang des Gerlingbaches. Unser Fazit: weniger Schlamm als im Sauerland, dafür aber mehr Asphalt, der uns aber in diesem Fall durchaus willkommen war.

 

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