Von Franz (Fotos) – Lange 21,5 km soll die Wanderung haben, zur der meine Schwägerin Gabi mich einlädt. Geplant ist eine Testwanderung, denn Anfang November will Gabi die Tour mit Mitgliedern des SGV Aplerbeck machen und da soll schließlich alles klappen. Ein wenig Bammel habe ich schon vor der Herausforderung. Über 20km und über 500 Höhenmeter können ganz schön auf die Knochen gehen. Aber eine Wanderführerin muss immer auch eine Motivationskünstlerin sein. Abkürzen geht immer, meint sie. Na, hoffentlich laufen wir nicht wieder Umwege, wie bei meiner letzten Wanderung in der Haard.
Der Borbach, ein Volltreffer
Los geht es vom Wanderparkplatz an der Ender Talstraße bei Herdecke. Schnell tauchen wir in die herbstlich gefärbten Buchenwälder am Ardeykamm ein. Am Herdecker Krankenhaus vorbei laufen wir hoch zum Kirchender Kamm, von dem wir einen herrlichen Blick ins Ruhrgebiet haben. Ein Wanderweg hinunter zum Kermelbach ist mittlerweile gesperrt. Aber schnell finden wir 300m weiter eine Alternative. Dafür machen wir schließlich die Testwanderung. Wir überqueren den Kermelbach und wandern hinauf zum Wasserspeicherturm Kermelberg und von dort hinunter ins wunderschöne Borbachtal. Zwischen einem Teich und dem kleinen Bachlauf machen wir eine erste Pause. Gabi möchte gerne schöne Rastplätze für ihre Gruppe finden. Volltreffer am Borbach, sogar eine Hütte gibt es hier.
Zumutung, oder nicht?
Vom Kermelbachtal müssen wir hinauf zum Wartenberg. Wir folgen einem leider sehr schlammigen schmalen Pfad. Breitbeinig laufen wir auf den Rändern des Weges. Oh je, kann man das einer größeren Gruppe zumuten? Glücklicherweise geht der Schlammpfad nach 200m in einen herrlichen Waldweg unter Buchen über. Raschelndes Laub unter uns, Herbstfarben über uns. So lieben wir es. Gabi beschließt, die kurze schlammige Wegstrecke ist zumutbar, wenn einem anschließend so viel Glück widerfährt. Am Wartenberg finden wir noch eine schöne Umgehung einer Wegesperrung und kürzen gleichzeitig die Gesamtstrecke ein wenig ab. Bald darauf locke ich meine Wanderführerin von ihrem geplanten Wanderweg auf einen steinigen Kammweg. Ich finde solche fast alpinen Pfade toll. Gabi ist ein wenig skeptisch, ob die Gruppe das auch so sieht. Alternativ könnte sich die Gruppe teilen, denn der Steig mündet nach kurzer Zeit auf den Hauptweg, wo man sich wieder treffen könnte.
Zwei steile Herausforderungen
Steil geht es hinunter zum Gederbach und ebenso steil müssen wir uns auf der anderen Seite hinauf arbeiten. Noch zwei solcher Herausforderungen erwarten uns. Wir verlieren wieder „gewaltig“ an Höhe, müssen die Ender Talstraße überqueren und dann den Pfad hinauf zum Gut Schede bewältigen. Hinter dem Gut Schede steigen wir zum Schnodderbach (was für eine Name!) ab und dann wieder hinauf zum Harkortturm. Puh, das „Schlimmste“ ist geschafft. Ein schöner Blick auf den Harkortsee und eine letzte Rast entschädigen für die Mühe. Die letzten Kilometer auf dem Ruhrhöhenweg und hinunter zum Wanderparkplatz sind ein Klacks.
Fazit: Eine ziemlich anspruchsvolle aber auch wunderschön abwechslungsreiche Tour erwartet die Teilnehmer des SGV. Danke, dass ich sie mit „meiner“ Wanderführerin schon einmal vorgehen durfte.