Auf den Ipsarion

von Franz (Fotos) – Thassos, die grüne Insel im Norden der Ägäis, hat uns für eine erlebnisreiche und informative Woche in den Bann gezogen. Chrissoula, Yoga-Lehrerin aus Dortmund, hat diese Reise für uns elf an Kultur, Landschaft, das warme Mittelmeer und Yoga Interessierte liebevoll organisiert. Jeder Tag mit einem besonderen Angebot, von dem wir noch lange zehren können. Wir wohnen im lebhaften Skala Potamia im Osten der Insel und genießen den schönen langen Sandstrand, das warme türkisfarbene Mittelmeer, die morgendlichen Yoga- und Chi Gong-Kurse, die tollen Wanderungen durch die Wälder bei Potamia und Panagia und die antiken Stätten in Limenas und Aliki. Eine Bootsfahrt in der Bucht mit Bademöglichkeiten rundet das Angebot ab. Die abendlichen Schlemmereien in zwei Restaurants sind ein echtes Highlight dieser griechischen Woche. So leckeren Fisch und eine so tolle Auswahl an Vorspeisen habe ich schon lange nicht mehr genossen.

Die saugende Bergkulisse

Oberhalb von Skala Potamias und den Bergdörfern Potamia und Panagia erstreckt sich ein imposanter Höhenzug mit seinem höchsten Gipfel, dem Ipsarion (1206m). Diese Kulisse saugt Arno, Mathias und mich schon die ganze Woche an. Wir müssen unbedingt hinauf. Am letzten Urlaubstag ist es eeeendlich so weit. Wir drei starten am oberen Dorfrand von Potamia zu der wirklich schönen Tour mit immerhin 1000 Höhenmetern. Zunächst geht es über einen breiten Schotterweg durch die Gärten von Potamia. Aus einem dicken Baumstamm sprudelt herrlich erfrischendes und trinkbares Quellwasser, tolle Idee. Dann steigen wir über große Kiesel und Felsen in einem Bachbett bergauf. Rote Punkte und Striche kennzeichnen die Wegeführung auf den Ipsarion. Für einen kleinen Moment haben wir nicht darauf geachtet und steigen etwas zu weit auf. Kurz zurück und dann doch den Einstieg in den eigentlichen Bergpfad gefunden. Wie schön zieht er durch den lichten Wald und durch dichte „Farnwiesen“ in Kehren bergan. Gut, dass wir schon relativ früh gestartet sind, denn noch ist es nicht zu warm. Natürlich fließt trotzdem der Schweiß, für ordentlichen Trinkwasservorrat sollte man auf jeden Fall sorgen. Dann erreichen wir die felsigen und gerölligen Hänge unterhalb des Ipsarion und des Prophet Elias. Immer wieder tun sich traumhafte Sichten in die Bucht von Skala Potamia auf. Der Bergpfad zieht jetzt gemächlich am Hang entlang bis hinauf zum Plateau. Bis hier hinauf führt von der anderen Seite ein schottriger Fahrweg, der schon mal von Touristen mit ihren geländegängigen Fahrzeugen genutzt wird, um ohne Anstrengungen auf den höchsten Berg von Thassos zu kommen. Uns kommt das schon recht merkwürdig vor, da die herrliche Landschaft und die atemberaubenden Panoramen so nicht wirklich genossen werden können.

Imposantes Panorama

Wir nutzen natürlich den Bergpfad, der neben dem Fahrweg verläuft und sich über Felsen und Schotter zum Gipfel zieht. Unterwegs erzählt Mathias von dem Kampf der Inselbewohner gegen den Bau einer Radaranlage auf dem Gipfelplateau. Mit Blockaden im Hafen von Limenas und Protestaktionen auf dem Ipsarion haben sie den Weiterbau der Anlage verhindert, übriggeblieben ist leider das hässliche Betonfundament, an dem wir schnell vorbeilaufen. Oben angekommen bietet sich normalerweise ein herrlicher Rundblick über die gesamte Insel und nach Osten hinüber zur Berginsel Samotraki , nach Westen bis zum Berg Athos auf der Halbinsel Chalkidiki. Leider ist es etwas diesig unter dem blauen Himmel. Uns „genügt“ aber der traumhafte Blick hinunter in „unsere“ Bucht.

Der Abstieg verläuft auf der Aufstiegsroute und trotzdem fasziniert die abwechslungsreiche Landschaft aufs Neue. Gut, dass wir uns von der schönen Bergkulisse und dem Ipsarion haben ansaugen lassen. Natürlich genießen wir, unten angekommen, ein kühlendes Bad im türkisfarbenen Wasser „unserer“ Badebucht. Danke Chrissoula für diese von Dir so wundervoll geplante Woche auf Thassos.

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