Altweibersommer

Von Franz (Fotos) – Der Sommer nähert sich dem Ende. Um kurz nach Sonnenaufgang an der Kiebitzwiese zu fotografieren, brauche ich nicht mehr so früh aufstehen. Um viertel nach sechs bin ich vor Ort. Die Sonne taucht gerade aus dem Nebel auf und zaubert ein mystisches Licht über dem Naturschutzgebiet in Fröndenberg. Nur Vögel sind kaum zu sehen. Die üblichen Verdächtigen wie Kanada- und Nilgänse wachen gerade auf. Noch nichts, was mich fotografisch reizt. Aber um die Ecke am Feldrand sehe ich im Dunst drei weidende Rehe. Ich schleiche mich gebückt ein wenig an. Ein paar Fotos kann ich machen, dann nehmen sie mich wahr und flüchten in das nahe Gebüsch.

Spinnfäden wie Perlenketten

Die Sonnenblumen im Blühstreifen am Maisfeld beginnen zu leuchten, fast wie die reale Sonne, die langsam über die hohe Hecke kriecht. Die Blumen und Sträucher sind von Spinnweben übersäht. Tautropfen hängen an den vielen Spinnfäden wie Perlenketten. Der Altweibersommer hat begonnen und das Makroobjektiv will die Details auf den Sensor bannen. So kann man auch den frühen Morgen verbringen. Schuhe und Hose werden im Gras durchnässt. Aber was macht das schon, wenn ein paar schöne Fotos dabei herumkommen.

Grünschenkel im Durchzug

Nach einiger Zeit gehe ich dann doch noch einmal zur Aussichtsplattform an der Kiebitzwiese. Wie bestellt sitzt ein Eisvogel auf seinem Beobachtungsposten. Immer wieder schön. Dann mehrere scharfe Pfiffe. Grünschenkel haben sich die Kiebitzwiese als Rastplatz ausgesucht. Sie brüten in Nordeuropa in der Nähe von Mooren und Heiden. Bei uns sind sie nur als Durchzügler zu beobachten. Sie erbeuten in flachen Gewässern kleine Fische, Kaulquappen und Frösche. Ein Grünschenkel läuft durch den Teich der Kiebitzwiese, steckt plötzlich seinen Kopf ins Wasser und taucht mit einem kleinen Fisch im Schnabel wieder auf. Da habe ich ja doch noch Glück gehabt. Ein Silberreiher stakst durch das Wasser, auch er fängt einen kleinen Fisch. Die Kiebitzwiese war mal wieder einen Besuch wert.

Störche habe ich in den Ahsewiesen südlich von Lippborg an der Lippe fotografiert. Auch ein weiblicher Neuntöter mit einer Heuschrecke im Schnabel ist mir hier vor die Linse geraten.

 

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