Unter den Wolken

Von Franz (Fotografie) und Michael (Text) – „Meditation“ weist ein Schild nach rechts hoch in den Wald. Mmmh, wir gehen geradeaus weiter, unsere Besinnung holen wir uns auf einer 13 Kilometer langen Runde zwischen Altenhellefeld und Grevenstein, home of the reknown Veltins Brewery.

Vor der Tiefenentspannung quatschen wir erst mal über Küchenkauf und Wohnung einrichten und von den profunden Kenntnissen des Sims-Spiels, von denen sogar Inneneinrichter profitieren könnten. In der Sims-Welt schaffst und betreust Du künstliche Menschen und baust ihnen ein schönes Nest, je nachdem, wieviel unechte Kohle Du hast. Die Simulationssoftware des Teenie-Spiels ist den Programmen der Möbelfirmen nicht unähnlich und schon kleine Mädchen lernen schnell, dass man nicht die ganze Wohnung mit Zeugs vollstellt. Ein Verhalten, von dem sich mancher richtige Möbelverkäufer eine Scheibe abschneiden könnte, meint: ein derzeitiger Kunde.

Luftblasen gucken ist besser als meditieren

Franz hat in der Zwischenzeit etwas viel Besseres als Meditation entdeckt. Gebannt starrt er auf Luftblasen, die auf kleinen Bächlein unter dünnen Eisdecken tanzen. Auch Martin und ich finden Gefallen daran und bald glotzen drei Erwachsene wie blöde auf diese gluckernde kleine Eiswelt.

Von Grevenstein zieht Bierhefeduft herüber

Mit gelockerten Faszien (ist derzeit der heißeste Trend im Fitnesssport) und entspanntem Gemüt erreichen wir den Wanderparkplatz auf dem Kamm oberhalb der Brauerei. „Altes Testament“, was’n das? Eine 40 Kilometer lange Wanderstrecke rund um das gleichnamige Gebiet, die Bezeichnung geht auf die zwölf Stämme Israels zurück. Werden wir vermutlich auch mal angehen. Die Luft ist „hell“, fast frühlingsähnlich, von Grevenstein zieht feiner Bierhefeduft herüber. Vor dem inneren Auge erscheint ein frisches, in sieben Minuten gezapftes Pils. Kann das ein Wirt überhaupt noch? Bier braucht Heimat, es braucht aber auch seine Ruhe und seine Zeit.

Wir binden Schleifchen um den „Hildeshahn“ (499 m) und umrunden den Almenscheid (479 m), schlagen einen weiten Bogen oberhalb von Grevenstein und wundern uns über die Standortwahl der Brauer.

So viel Bier aus einem kleinen Ort

M(ichael): „Wie kommt man auf die Idee, in so einem kleinen Kaff Bier zu brauen? Und dann auch noch so viel!“

M(artin): „Vielleicht, weil sie hier sonst nichts zu tun haben? Außerdem muss die Frage doch eher lauten: Warum sind die Veltins-Brauer hiergeblieben?“

M(ichael): „Ääh, Sauerland? Hier gehst Du nich weg!“

Beine und Nasen laufen

Die Gegend selbst dampft wie ein tropischer Regenwald, doch oben auf der Höhe pfeift uns ein ziemlicher Wind durch die Knochen und verjagt zu Martins Bedauern die blauen Flecken am Himmel. Beine und Nasen laufen, schöne Ausblicke auf Meinkenbracht, die Homert und: Vorhang.

Es folgt: Der Versuch, in Grevenstein und in Wenholthausen an einen Kaffee und ein Stück Kuchen zu kommen. Aber montags hat das Sauerland kollektiven Ruhetag.

Franz_Michael_klein

Die Tourdaten hat Franz auf outdooractive heruntergeladen:

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