Oh wie schön ist Silbecke!

Von Franz (Fotgrafie) und Michael (Text) – Wir bitten, die Überschrift ohne Ironie, die uns sonst oft zu eigen ist, zu lesen. Silbecke liegt vor der (meiner) Haustür, ist schnell zu erreichen und an einem schönen Altweibersommertag ideal für eine kleine Flucht.

Genau das besagt ja Janoschs Geschichte vom kleinen Tiger und vom kleinen Bären, die auszogen Panama zu suchen; man muss erst in die weite Welt um festzustellen, dass es Zuhause auch sehr schön ist.

Der Jakobsweg führte hierher

92 Einwohner dürfen sich laut Wikipedia freuen, hoch oben an einem Ausläufer des Ebbegebirges zu wohnen. Es führt nur eine Straße in diesen Ortsteil von Attendorn. „Der Schulbus musste im Ort gewendet“, meint eine frühere Rölleckerin (ah, das Wort in siegerländischer Aussprache: Rrrölleckerrin!). Noch ein Ortsteil von Attendorn.

Prächtige Aussicht ins Repetal

Nach einem kurzen Anstieg aus Silbecke erreicht man den Bergkamm und kann auf der anderen Seite ins Tal der Bigge mit dem Ahauser Stausee schauen. Prächtiger aber ist die Aussicht nach Süden zum Repetal hin. Man kann schon verstehen, dass seine Bewohner sich mit Händen und Füßen gegen den geplanten Bau von Windkrafträdern wehren. Ihre Höhe und Menge würde das sanft geschwungene Landschaftsbild des Tales unwiderruflich zerstören und mit ihm vermutlich eine der Lebensgrundlagen, den Tourismus.

Noch unverspargelte Landschaft

Die Bezirksregierung Arnsberg hat im Regionalplan für die Stadt Attendorn 347 Hektar Vorrangflächen für Windkraftanlagen ausgewiesen, 80 Prozent davon liegen im Repe- und im Bremgetal. Es können bis zu 40 Windräder errichtet werden mit einer Nabenhöhe von 200 Metern. „Zu nah“ an der Bebauung und „zu hoch“, kritisieren die Talbewohner. Um die Planungen den Betroffenen schmackhaft zu machen und um die „Bürger mitzunehmen“ (Attendorns Bürgermeister Pospischil), sollen die Wind-Riesen von „Bürgerwindparks“ betrieben werden. Die „Betroffenen“ selbst halten naturgemäß wenig von dieser großzügigen Beteiligung und organisieren Widerstand in Gestalt einer Bürgerinitiative Lebenswertes Repetal.

Wir genießen die Aussicht, derzeit noch ohne Windspargel, und streifen durch Dünschede. An einem Brunnen erinnert ein Schild an den Fund einer Jakobsmuschel. Die sogenannte Heidenstraße war einst Teil des Jakobspilgerweges. Entsprechend andächtig kehren wir zum Ausgangspunkt zurück.

Franz_Michael_klein

[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ kml=“https://www.dieschlenderer.de/wp-content/uploads/t108376938_Tourenplanung-am-30-September-2016.kml“]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*
Website