Das Glück der Schneeschuhgeher

Von Martin (Text) und Franz (Fotos) – Wegfindungsfähigkeit: ein Konglomerat aus jahrelanger Wandererfahrung, guten Karten und elektronischen Hilfsmitteln – Hustepiepen!! Nur einen guten Kilometer vom Fraganter Schutzhaus, unserer derzeitigen Unterkunft in den Kärntner Goldbergen entfernt, stecken wir fünf Experten im Unterholz fest. Der auf Papier- und elektronischen Karten verzeichnete breite Weg, auch vorher nur ein besserer Wildwechsel, hat uns völlig verlassen (oder wir ihn?).

Neuschnee

Dabei war der Start so vielversprechend. Fast 40 cm Neuschnee haben heute Morgen die Landschaft verzaubert und uns hervorragende Bedingungen für unsere Schneeschuhtour vor die überbreiten Gehhilfen gelegt. Dazu kommt noch, dass wir das ganze Großfraganter Tal für uns allein haben, außer uns weilt nur Hüttenwirt Peter in diesem Nebental der Möll.

… und gefrorene Bäche

Ein stolpriger Marsch hinab durch eine Lichtung voller Alpenrosen löst den Gordischen Knoten – endlich wieder eine Wegmarkierung. Abenteuerlich bleibt es, nach der Querung eines zugefrorenen Bachs – auf die Nutzung des schmalen Stegs verzichten wir – krauchen wir einen Steilhang hoch, der sich bei entsprechenden Regenmengen wohl in einen Wasserfall verwandeln wird.

Spuren im Schnee

Und wieder die entscheidenden Fragen: „Wo sind wir?“ und „Wo wollen wir weiter?“. Fünf Bergsteiger – fünf Meinungen. Trotzdem erreichen wir den angepeilten Kreuzungspunkt. Vor uns liegt ein weites Hochtal, in dessen unberührten Schnee wir unsere Spur legen. Steile Hänge und tiefe Schneelöcher können das Hochgefühl nicht schmälern, das uns erfüllt.

Aufgesteilt

Wir finden unseren Weg über glitzernden Schnee bis zu der Stelle an der sich laut Beschreibung der Weg zur Sadnigscharte „aufsteilt“. Netter Euphemismus – diese gut 150 Höhenmeter kommen sehr abrupt daher und bei diesen Schneeverhältnissen müssten wir uns noch bestimmt eine Stunde hochwühlen. Also beschließen wir wegen mangelnder Körnchen in den Beinen und auch wegen der vorgerückten Zeit – siehe Startschwierigkeiten – die herrliche Aussicht von hier aus zu genießen. Nur Heidi, die einzige Frau unserer Expedition muss doch noch etwas höher hinaus.

Der Rückweg ist Genuss pur, lange kontemplative Laufstrecken wechseln mit steileren Passagen, die sich mit den Schneeschuhen abrutschen lassen. Auf einem Wegstück der Skiroute frage ich mich allerdings, wie man hier mit Skiern runterkommen soll, ohne einen der zahlreichen Bäume zu umarmen.

Die Krönung der Tour findet dann auf der Hütte statt: mit Topfenstrudel und Cappuccino. Trotz aller Probleme bei der Wegfindung haben wir uns das verdient!

 

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