Unterm Himmelszelt

Von Franz (Fotografie) und Michael (Text) – Manchmal ist nicht der Weg das Ziel, sondern das Ziel ist eine schöne Wanderung. Wenn es der Weg nicht hergibt – zuviel Teer, langweilige Forststraße, bleiben noch andere Hauptdarsteller; zum Beispiel das Himmelszelt über Oesterberge.

Äußerst vorteilhaft am gleichnamigen Wanderparkplatz ungefähr drei Kilometer oberhalb von Wenholthausen: man ist bereits oben auf dem Kamm und genießt den weiten Blick über die Skyline des Sauerlandes. Leider bläst an diesem Tag auch ein rescher Wind über das Hochplateau. Hey, noch ist Spätsommer im Frühherbst!

Consigliore im phatten Benz

Ah, da fährt auch Consigliore Luthe in einem phatten Benz (8-Zylinder, 250 Diesel-PS) seines Sohnes vor und macht mir ein Angebot, das ich nicht ablehnen kann. Hinunter ins Kelbketal auf Calle zu geht es, dann auf Schüren und nach Oesterberge zurück.

Vitales Chlorophyll

Der Weg, wie gesagt: meist öde. Hier muss frisch ein Bauarbeiter mit dem Gräder drübergefahren sein. Würd‘ uns nicht wundern, wenn bald noch eine Teerdecke drauf käme. Die Natur ist noch in bester Sommerlaune und strotzt mit vitalem Chlorophyll. Nur widerwillig, so scheint es, legt sie hier und da etwas Tönung auf. Es ist für diese Jahreszeit zu trocken, sehr zum Nachteil des Pilzwachstums. Vertrocknete alte Pfifferlinge haben die intensive Farbe reifer Marillen angenommen, ein Fliegenpilz im gleichen Stadium leuchtet tiefrot. Oder liegt es an der tiefer stehenden Sonne?

„Wie ein Gewölbe“

Das Spiel der Wolken beschert uns einige schöne Kulissen, die Sonne lässt das Laub der Birken im Gegenlicht silbrig schimmern, das satte Azur des Himmels ist beflockt mit weißen Tupfern. „Es kommt mir wie ein Gewölbe vor“, sagt Franz und lacht. Sind wir wieder Kinder oder Kindsköpfe, wenn wir uns über solche Anblicke wie Bolle freuen können?

Maus? Nee, kannste alleine fressen

Ein Turmfalke, gut ausgeleuchtet durch die Sonne, gestattet uns (durch Fernglas und Tele) nahe Blicke auf seine Rüttelflugkünste. Seine Fänge hängen gelb und griffbereit unter seinem Leib, der Kopf mit den scharfen Augen späht aufmerksam nach unten. Nach mehreren Anflügen stößt der Raubvogel nach unten. Tja, diese Maus hat es hinter sich. Argwöhnisch schaut der Falke zu uns rüber, die Beute in den Fängen. Nee, kannste alleine fressen, nicht unsere Vorstellung einer Jause.

Landeplatzgroßer Pflaumenkuchen

Die Einkehr haben wir am Flugplatz in Meschede-Schüren eingeplant. Was es wohl in der Gaststätte „Himmelsstürmer“ an Kuchen geben mag, vielleicht: Windbeutel? Der freundliche Wirt bringt uns landeplatzgroße Stücke Pflaumenkuchen mit Streuseln und Sahne und gibt uns einen guten Tipp. Der Weg hinter Tower und Hangar her runter nach Schüren, so wie er im Wanderportal Outdooractive eingezeichnet ist (siehe Grafik unten), den gibt es nicht mehr. Also über die Straße zurück und dann hoch in die Highlands von Oesterberge, wo uns noch einmal der Wind um die Ohren weht.

Franz_Michael_klein

 

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