Von Martin (Text und Fotos) – Samagaon ist unser Basislager für die Erstürmung des Lharke Passes. Hier gewöhnen wir uns an die Höhe mit einer Tour zum Pungen Gompa auf einer Hochfläche (4000 m) unterhalb der Manaslu-Ostwand. Die zweite Tour soll zum Manaslu-Basislager führen mit wunderbaren Ausblicken auf Gletschersee, Berge und das Tal des Budhi Gandaki. Tiefer Schnee zwingt uns kurz vorher zum Umkehren.
Samdo – Ausflug ins Mittelalter
Am nächsten Tag wandern wir nach Samdo, einem Dorf auf 3800 m Höhe, das in den Fünfzigerjahren von Tibetern gegründet wurde. Sie waren nach der Annexion Tibets durch China über die Pässe geflohen, die ins Budhi Gandaki Tal führen. Hier wirkt alles noch sehr urtümlich: Die Häuser sind meist mit Steinplatten gedeckt, die Gassen krumm und eng. Auch hier steigen wir noch einige Hundert Meter höher zum Akklimatisieren.
Nun wird es ernst: Dharmarshala, die letzte Station vor dem Pass erreichen wir nach nur drei Stunden Gehzeit; aber hier herrschen andere Verhältnisse. Nur wenige feste Zimmer, aber viele Zelte, in einem davon kommen wir unter. Dazu ein „Speisesaal“ mit Küche und ein „Sanitärgebäude“, dessen Beschreibung ich mir und den Lesern erspare.
Der Ausblick ringsherum macht das alles aber wieder wett.
Das Abenteuer Lharkepass – erschwerte Bedingungen
Am späten Nachmittag beginnt es zu schneien – das schlechte Wetter ist wohl einen Tag früher gekommen als angekündigt. Mist! Abends verderbe ich mir auch noch den Magen an einer schlechten Knoblauchsuppe. Wir verbringen eine miese Nacht im Zelt. Ich mit Magengrummeln, wir beide beschäftigt mit Schnee vom Zelt klopfen und Grübeleien, ob wir überhaupt den Pass gehen können. Nachts um halb drei ist Anziehen und Sachen packen angesagt. Das Frühstück und erst recht die Abrechnung schafft der Alte, der die Station betreibt, nur mit erheblicher Verspätung und Hilfe. Um halb fünf starten wir mit Stirnlampen und folgen der verschneiten Spur. Nachdem ich Frühstück und Abendessen am Wegesrand hab liegen lassen, geht es mir besser, aber dadurch fehlt mir Flüssigkeit.
Endlose Schneehügel
Der Weg zum Pass zieht sich: einen Hügel rauf, dann etwas runter, dann der nächste Hügel, der nächste Hügel, der nächste …
Da hilft der wahnsinnig schöne Ausblick auf die Berge und der heftige Sonnenschein auch nur bedingt. Nach fünf Stunden erreichen wir den unspektakulären Pass – ein Schild und einige Gebetsfähnchen. Nach ausgiebiger Rast ziehen wir weiter – über Hügel rauf und runter. Das kenne ich von Alpenpässen anders.
Aber dann geht es doch steil runter – sehr steil und sehr rutschig dank des Schnees.
Zombiewalking
Inzwischen hab ich meine zwei Liter Wasser geleert und laufe mehr oder weniger auf Automatik, stundenlang weiter runter über steile Schutthänge und dann an einer riesigen Randmoräne entlang. Mein müdes, dehydriertes Gehirn gaukelt mir immer wieder Bilder von Häusern vor, die sich dann doch als riesige Felsbrocken entpuppen. Keine Fata Morgana sind dann irgendwann aber Krishna und Rohit, die uns mit einer Kanne Milchtee entgegenkommen. Die Jungs haben schon längst unser Gepäck zum Ziel gebracht und sind uns dann wieder entgegen gelaufen. Nie hab ich mich mehr über Milk Tea gefreut!!!! Nach fast dreizehn Stunden erreichen wir die Alm Bimtang mit ihren Lodges. Ich besorge mir nur noch einen Riesenpott Tee und krieche in den Schlafsack.
Den folgenden Ruhetag verbringen wir zur Hälfte in der Küche unserer freundlichen Wirtin, beobachten Menschen,die mal eben zum Essen oder Schwätzen vorbei kommen. In der zweiten Hälfte ist Schlafsack angesagt.
Zauberwald
Fast tut es uns leid, dass wir weitergehen. Erst durch das Tal hinab, dann durch eine fremdartige Moränenlandschaft. Wir erklimmen die Randmoräne und befinden uns plötzlich in einem Zauberwald mit uralten Bäumen, moosigen Ästen und blühenden Rhododendronbäumen. Weiter unten habe ich das Gefühl im Nebelwald von Lagomera zu sein – tatsächlich gibt es auch hier Lorbeerbäume. Einige Bäume sind gezeichnet von einem Waldbrand, der vor Jahren hier gewütet hat.
Abschied von den Schneegipfeln
Dann wieder laufen wir am Dudh Khola, dem Milchfluss entlang, der mit viel Getöse eine Menge Höhenmeter verschlingt. Grüne Felder künden uns die erste richtige Ortschaft an, dahinter können wir Languren am Wegesrand beobachten. Leider wird irgendwann der schöne Pfad zu einer in den Hang geschlagenen Staubpiste.
In den folgenden drei Tagen wechseln wir zwischen Pfad und Piste hin und her. Wir gelangen an der Mündung des Dudh Khola auf die Annapurna-Runde und folgen ihr durch sehenswerte Schluchten und liebliche Terrassenlandschaften, bis wir in Bhulbhule unsere Tour beenden.
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Haupststraße in Samagaon
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auf dem Weg zur Schule
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Wir wandern ein Seitental des Gletscherbaches hoch
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Warum die Geier über uns kreisen??
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Der Nadi Chuli 7871 m schiebt sich ins Bild.
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Eine großartige Arena …
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umgeben von Siebentausendern öffnet sich vor uns.
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Nur König Manaslu hat kurz zuvor den Schleier vor seine 4000 m hohe Ostwand gezogen.
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Alte Mauern geben Windschutz für die Rast.
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Am Nadi Chuli löst sich eine gewaltige Lawine, die mehr als zweieinhalbtausend Meter hinunterdonnert.
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Das Kloster Pungen Gompa am Ende der Hochfläche: Altbau …
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und Neubau. Nur zu Festlichkeiten ist das Kloster bewohnt.
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Daneben zieht der Pungen Gletscher hinab.
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Auf dem Rückweg: Die Männer haben Spaß beim Tauziehen (auf allen Vieren).
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Morgens liegt Neuschnee.
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Stupa mit den sehenden Augen Buddhas
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Talblick Richtung Samdo
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Das Basislager ist unser Ziel.
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Zunächst kommen wir am alten Basislager von 1956 vorbei, von dem aus einer japanischen Gruppe die Erstbesteigung gelang.
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Blick zurück auf Gleschersee und Samagaon
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Rechts oberhalb des Gletschbruchs liegt das neue Basislager.
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Wegen hüfttiefen Schnees müssen wir auf 4250 m umkehren.
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Aufbruch nach Samdo
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Eine löcherige Wasserleitung hat diese Eisskulpturen geschaffen.
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Der Manaslu zeigt sich von seiner besten Seite.
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Gerade vier Stunden alt ist dieses junge Yak.
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150 m Manimauer
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Klosterschüler
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Samdo ist zu erkennen
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Nach einer Brücke und einem steilen Aufschwung …
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passiert man das „Stadttor“.
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Die Dächer sind vorwiegend mit Steinplatten gedeckt.
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Nach dem Motto „Climb high, sleep low“ steigen wir noch einige Hundert Meter höher.
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Rechts liegt das „Yak Hotel“ …
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wo wir eine kleine, aber winddichte Bude beziehen.
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Der Speisesaal hat viel Ausblick, ist aber a…kalt.
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Begegnung im Dorf
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Wieder ein herrlicher Morgen!
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Wir starten nach Dharmashala.
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Letzter Blick auf Samdo
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Entlang dieses Baches führt ein Passweg nach Tibet.
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Lharke Himal und Syache Gletscher
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Erster Schnee auf dem Weg
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Auch hier git es Murmeltiere, aber sie pfeifen nicht!
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Auch auf 4300 m Höhe geht es uns prima!
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Randmoräne
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Die Nordseite des Manaslu
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Immer noch grasen Yaks in dieser Höhe.
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Letzter Blick auf den Budhi Gandaki, der kurz oberhalb aus dem Gletscher entspringt.
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Erstaunlich früh komme ich am Lager Dharmashala an.
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Dieses Blauschaf weiß nicht, dass seine Art als scheu gilt.
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Sonnenbaden
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Das Lager besteht aus wenigen festen Räumen, vielen Zelten und einem „Speisesaal“.
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In dieser Richtung geht es zum Lharke Pass.
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Auch auf 4700 m flattert noch was: Kleiner Fuchs
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Grandioser Ausblick
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Aber dann fängt es nachmittags an zu schneien.
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Kurz vor dem verhängnisvollen Abendessen.
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Die Zwei haben gut lachen morgens um fünf.
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Endlich geht die Sonne auf …
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und vergoldet die Berge.
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Endlose Hügel
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Lharke Himal
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Endlich der Pass! Ab hier habe ich das Fotografieren eingestellt.
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Dieses langgezogene Tal sind wir gestern herabgekommen.
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Unser Chalet
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Nett aber saukalt!
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Blick durchs gefrostete Fenster
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Musterküche in Bimtang: die Herrin des Hauses kocht so gut wie ihre Küche aussieht.
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Rhys und Kumar: Da sag noch einer, dass Engländer kälteunempfindlich sind!
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Auf der Moräne neben unserer Lodge
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Cerro Torre?
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Nach einem Ruhetag verlassen wir Bimtang.
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Moränenlandschaft mit alter Brücke
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Neue Brücke
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Nach Ersteigen des Moränenhangs …
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befinden wir uns plötzlich im Zauberwald.
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Fast wie im Nebelwald von Lagomera
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Immer wieder schiebt sich der Phungge Himal ins Bild.
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Nachschub für Bimtang
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Spuren des Waldbrands
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Rhododendron in rot …
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und pink
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Dudh Khola, der Milchfluss
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Grüne Felder zeigen das erste Dorf an.
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Hier wird aus dem Pfad …
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leider eine „Straße“.
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Wer kennt diesen blauen Vogel?
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Mündung des Dudh Khola bei Dharapani, im Hintergrund liegt das Annapurna Massiv.
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Hier ginge es rauf zur Annapurna Runde; wir sind von rechts gekommen.
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Auch gut bemützt!
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Der Marsyangdi Nadi ist unser neuer Begleiter.
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Tief eingeschnittene Schluchten …
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und in den Fels gefräste Straße
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Die Lodges werden immer bunter.
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Wer hat nur diese Pfade angelegt?
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Und wieder kreisen die Geier; …
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warten die auf einen unvorsichtigen Touristen?
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Weihnachsstern
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Schamanengedöns
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Diese Brücke wird scharf bewacht …
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von uns!
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Eine gepflasterte Straße haben wir schon lang nicht mehr gesehen.
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Supermarkt
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Wilde Bienen,…
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wilde Bananen …
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und heiße Quellen
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Hier kommen wir unter: im Peaceful Hotel.
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Der Hotelbesitzer, sein Sohn …
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und die stolze Großmutter
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Dorfszene in Jagat
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Ausblick von unserem Zimmer
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Immer wieder Schmetterling, aber nur wenige erwische ich mit der Kamera.
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Die Straße ist schlecht,
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die sanitären Anlagen pittoresk.
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Hinter diesem Durchgang …
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landen wir in Japan.
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Eins der wenigen Häuser auf unserer Tour, das nach dem Erdbeben 2015 noch nicht repariert wurde.
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Wasserbüffel
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Weg mit Geländer!!
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Pipelbaum
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Mein neuer Freund aus Bahundanda
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Von nun an geht es steil bergab.
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Das Stauwehr bei Nadi Bazaar markiert das Ende des schönen Weges.
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Staubige Straße und trockenes Flussbett
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Die letzte Station unserer Tour: Bhulbhule.