Das Ziel bestimmt den Weg. Und wie man dahinkommt, darüber decken wir in diesem Fall den Mantel des Schweigens. Nur so viel: Der Start in Hohensyburg ging noch in Ordnung, dann warf sich das Kommando Fußmarschkörper in das Autobahndreieck A1 – A45 – Westhofener Kreuz. Meine Fresse, 22 Kilometer Latscherei und immer getrieben von diesem geschäftigen Dröhnen und Tosen im Ohr. War da irgendwas Bemerkenswertes an der Strecke? „Ja, das Ankommen“, sagt Franz.
Happiness is a warm hug von einem großen, weichen Weib (Entschuldige Christian, musste sein – ähm, wird jeder Gast so herzlich begrüßt?): Anja Schröder, eine geschätzte Kollegin aus Zeitungszeiten, empfängt uns mit einer langen Umarmung und bittet uns in ihr Minihotel unweit der Ruhr in Schwerte.
Journalistin und jetzt Gastgeberin
Anja ist eine, die kann die Füße nicht stillhalten. Engagierte Journalistin, Jägerin, Reiterin, Heilpraktikerin – es muss immer etwas Neues geben, es muss immer weitergehen. Jetzt ist sie Gastgeberin und es hat, vorsichtig gesagt, den Anschein, als ob auch sie angekommen ist. Bed & Breakfast Nr.1, das schönste kleinste Hotel, findet man in 58239 Schwerte hier, unweit der Rohrmeisterei und der Senfmühle von Frank Peisert. Zusammen mit ihrem Mann Dr. Christian Schmidt hat Anja Schröder das schmucke Fachwerkhaus renoviert und zwei moderne Gästezimmer eingerichtet.
Die Zimmer kann man hier und hier anschauen, diese Ansicht nicht zu vergessen. Und es lässt sich im roten oder im grünen Zimmer gut aushalten, nicht wahr? B&B Nr.1 liegt nah am Ruhrtalradweg, Wegweiser führen zum Fachwerkhaus, die beiden Hoteliers müssen quasi nur die Tür öffnen, um Gäste aufzunehmen. Doch auch viele Geschäftsleute schätzen die familiäre und doch exklusive Atmosphäre. „Mini? Ach was, es war großartig!“ schreibt eine Frau ins Gästebuch.
Italienischer Schinken, Eier nach Wahl
Morgens tischen die beiden ihren Gästen ein opulentes Frühstück auf (wir bekamen es nachmittags und hatten anschließend reichlich Mühe, aus dem Zustand wohliger Mattigkeit wieder in den Schlenderbetrieb überzugehen), das im Wohnzimmer oder bei gutem Wetter auch im Garten so auf den Tisch kommt:
Wir staunen. „Bekommen das auch eure Gäste?“– „Ja“, sagt Anja, es gibt immer italienischen Schinken, Eier nach Wahl und einen Obstsalat – so, wie Christian und ich auch frühstücken.“ Übrigens mit den Gästen.
Und abends kocht Christian
Christian Schmidt ist zuständig für die betriebswirtschaftliche Seite des B&B Nr.1 und steht zudem der Abteilung Leib und Seele vor. Will sagen: Er kocht raffiniert und gut nicht nur für Anja und sich, sondern auch für Gäste und Feinschmecker, denen der Sinn nach einem Menüabend steht. Aufgetischt wird beispielsweise Birnenvariation mit Flöns, Kaviar und Blauschimmel, Maronensuppe mit Birne, Entenbrust auf Balsamico-Birnengemüse und karamelisierte Birne, begleitet von Aperitiv, ½ Flasche Hauswein pro Person, wahlweise wird auch Bier gereicht. Preis pro Nase: 45 E,-
Nur Möhren gibt es nicht. Schließlich heißt das Hausrestaurant „Sans carotte“.
Wer trotzdem wissen will, wie wir zu Anja geschlendert sind, sieht es hier: [map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://www.dieschlenderer.de/wp-content/uploads/Schwerte5.3.14.gpx“]