Hoch über dem Baldeneysee

Von Martin (Text) und Franz (Fotos) – Einen idyllischen Startplatz für den Baldeneysteig haben wir da in Essen-Kupferdreh gefunden – unter der Brücke einer Schnellstraße, umgeben von Bauzäunen. Aber schon wenige Meter weiter landen wir in einer Nobelwohngegend – der Phoenixsee lässt grüßen – und noch einen Schlenker mehr öffnet sich der Baldeneysee vor uns. Die tiefstehende Sonne schleudert Lichteffekte auf Wasser und buntes Laub, nur noch das Klicken der Kamera stört die Idylle. Als dann noch eine einsame Ruderin Wellenmuster aufs Wasser zaubert, kriegt unser Fotograf den Mund gar nicht mehr zu bzw. die Linse nicht mehr vom Auge weg. Zunächst folgen wir dem Uferweg, der sich hier naturnah gibt, an einem Feuchtbiotop und einem Aufzuchtteich für Quappen vorbei.

Quappen?

Auf der Speisekarte nie gesehen, soll aber gut schmecken. Die Bestände dieses Raubfisches sind gefährdet, deshalb werden hier Quappen gezüchtet und ausgesetzt, lehrt uns die Infotafel. Und gar nicht mal so klein können diese  Quappen werden: bis 1,50 m lang und 34 kg schwer.

Sommer im November

Der Gedanke ans kühle Nass ist verlockend, die Sonne drückt das Quecksilber nach oben. Und so entkleiden wir uns an einer Bank – unter anfeuernden Rufen einer begeisterten Passantin – bis wir in Shirt und kurzer Hose die Sonne genießen können. Hochsommerliche Gefühle, und in sieben Wochen ist Weihnachten!

Kohle und Stahl – das war einmal

Bevor sich der Pfad endlich vom Ufer trennt und bergauf führt, erinnert uns die Zeche Carl Funke an den diesjährigen Abschied von der Steinkohle. Und jetzt macht der Steig seinem Namen alle Ehre -schmal und steil, so wie wir es lieben. Nun tritt auch die Villa Hügel ins Bild, der Weg führt allerdings in weitem Bogen an dem Park vorbei, so dass wir nur einen kurzen Blick auf den Nobelwohnsitz der Krupps werfen können. Viel näher kommen wir der Siedlung Brandenbusch, wo die Bediensteten der Stahlbarone untergebracht waren.

Die zweite Hälfte des nördlichen Steigs führt uns nun durch Herbstwälder, wo auch mal ein Zitronenfalter mit dem Laub um die Wette gaukelt. Eine weite Schleife leitet nochmals nach oben zu einem Tiergehege mit Wildschweinen und Hirschen. Und nun kommen wir beim Abstieg wieder in die Zivilisation in Form von Straße, Ruhrwehr und dem schönen Ort Werden, wo wir die 20 km mit Kaffee und Kuchen feiern.

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